Schulabgänger finden viele freie Stellen
Arbeitslosenquote im Juli auf 7,7 Prozent gestiegen – Zahlen exakt wie vor einem Jahr
Im August beginnen viele ;unge Menschen eine Ausbildung. Die <age bei den Geflüchteten verschärft sich ;edoch.
OLDENBURG – Mit einem soliden Ergebnis kommt der Arbeitsmarkt in Oldenburg aus den sechswöchigen Sommerferien heraus. Zwar ist die Zahl der Erwerbslosen erneut gestiegen, stellte Arbeitsagenturchef Dr. Thorsten Müller am Dienstag fest, eine Trendumkehr sei aber keinesfalls zu erkennen. Zum Stichtag 31. Juli waren 7081 Menschen im Erfassungsgebiet ohne Arbeit – das waren 441 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Juli 2016 ist die Arbeitslosenquote mit 7,7 Prozent indes identisch.
„Saisonal bedingt melden sich in den Sommerferien mehr Schulabgänger arbeitslos. Das ist nichts Neues, aber es wird eben sichtbar“, so Müller. Am 1. August und auch am 1. September fangen viele junge Menschen dann eine Ausbildung an – und verlassen somit die Arbeitslosenstatistik. Zu Beginn des neuen Lehrjahres werden 426 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet – bei 613 bislang nicht vermittelten Suchenden. „Weiterhin bestehen gute Chancen, einen Ausbildungsplatz nach Wunsch zu bekommen“, fasst der Agenturchef zusammen.
Beste Chancen für Schulabgänger bestehen in der Ausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann im Einzelhandel, im Friseur-Handwerk sowie als Verkäuferin oder Verkäufer. Junge Menschen, die noch Orientierung benötigen, finden bei den Berufsberatern der Agentur für Arbeit kompetente Unterstützung.
Hier käme es auch darauf an, möglichst schnell den geeigneten Ausbildungsberuf zu finden. Die Zahl derjenigen, die ihre Ausbildungsverhältnisse vorzeitig lösten, liege weiterhin bei 20 Prozent, weiß Müller. Die meisten fänden nach dem Abbruch derzeit schnell wieder etwas Neues. Hier seien aber auch die Handwerksbetriebe und Firmen gefordert, die jungen Azubi durch ihre Ausbilder noch besser zu begleiten und vorzubereiten.
Bei den Geflüchteten wurden in Oldenburg Ende Juli 470 Arbeitslose gemeldet – zusätzlich der 1156 arbeitssuchenden Geflüchteten. Das sind jene, die zunächst über entsprechende Maßnahmen für die Suche auf dem Arbeitsmarkt fit gemacht werden müssen. Alles in allem handelt es sich um 1626 Menschen, deren Vermittlung an Firmen nicht einfacher geworden ist. „Dass dies ein Marathonlauf wird, haben wir geahnt. Wobei es sich nicht nur um junge Männer handelt – der Anteil der Frauen liegt hier bei 40 Prozent“, sagt Müller.
Dem Vernehmen nach wird über einen zweiten Arbeitsmarkt nachgedacht, für den geflüchtete Menschen durch zusätzliche Maßnahmen und intensivere Beratung weitergebildet werden. „Hier sind besondere Anstrengungen nötig, um sie überhaupt in die Nähe des Arbeitsmarktes zu bekommen“, weiß der Leiter der Arbeitsagentur. Dabei bestehe durchaus der Bedarf in der Gastronomie, im Handel, bei den Pflegekräften und im Gesundheitswesen.
Ziemlich festgeriegelt ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen – immerhin über ein Drittel der Suchenden in Oldenburg. Dieser Bereich bleibe schwierig, so Müller. „Man soll die Hoffnung niemals aufgeben, aber da bewegt sich wenig.“2580 Männer und Frauen, die immer schwerer in dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln sind, je länger es dauert.