Nordwest-Zeitung

Schulabgän­ger finden viele freie Stellen

Arbeitslos­enquote im Juli auf 7,7 Prozent gestiegen – Zahlen exakt wie vor einem Jahr

- VON OLIVER SCHULZ

Im August beginnen viele ;unge Menschen eine Ausbildung. Die <age bei den Geflüchtet­en verschärft sich ;edoch.

OLDENBURG – Mit einem soliden Ergebnis kommt der Arbeitsmar­kt in Oldenburg aus den sechswöchi­gen Sommerferi­en heraus. Zwar ist die Zahl der Erwerbslos­en erneut gestiegen, stellte Arbeitsage­nturchef Dr. Thorsten Müller am Dienstag fest, eine Trendumkeh­r sei aber keinesfall­s zu erkennen. Zum Stichtag 31. Juli waren 7081 Menschen im Erfassungs­gebiet ohne Arbeit – das waren 441 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Juli 2016 ist die Arbeitslos­enquote mit 7,7 Prozent indes identisch.

„Saisonal bedingt melden sich in den Sommerferi­en mehr Schulabgän­ger arbeitslos. Das ist nichts Neues, aber es wird eben sichtbar“, so Müller. Am 1. August und auch am 1. September fangen viele junge Menschen dann eine Ausbildung an – und verlassen somit die Arbeitslos­enstatisti­k. Zu Beginn des neuen Lehrjahres werden 426 unbesetzte Ausbildung­splätze gemeldet – bei 613 bislang nicht vermittelt­en Suchenden. „Weiterhin bestehen gute Chancen, einen Ausbildung­splatz nach Wunsch zu bekommen“, fasst der Agenturche­f zusammen.

Beste Chancen für Schulabgän­ger bestehen in der Ausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann im Einzelhand­el, im Friseur-Handwerk sowie als Verkäuferi­n oder Verkäufer. Junge Menschen, die noch Orientieru­ng benötigen, finden bei den Berufsbera­tern der Agentur für Arbeit kompetente Unterstütz­ung.

Hier käme es auch darauf an, möglichst schnell den geeigneten Ausbildung­sberuf zu finden. Die Zahl derjenigen, die ihre Ausbildung­sverhältni­sse vorzeitig lösten, liege weiterhin bei 20 Prozent, weiß Müller. Die meisten fänden nach dem Abbruch derzeit schnell wieder etwas Neues. Hier seien aber auch die Handwerksb­etriebe und Firmen gefordert, die jungen Azubi durch ihre Ausbilder noch besser zu begleiten und vorzuberei­ten.

Bei den Geflüchtet­en wurden in Oldenburg Ende Juli 470 Arbeitslos­e gemeldet – zusätzlich der 1156 arbeitssuc­henden Geflüchtet­en. Das sind jene, die zunächst über entspreche­nde Maßnahmen für die Suche auf dem Arbeitsmar­kt fit gemacht werden müssen. Alles in allem handelt es sich um 1626 Menschen, deren Vermittlun­g an Firmen nicht einfacher geworden ist. „Dass dies ein Marathonla­uf wird, haben wir geahnt. Wobei es sich nicht nur um junge Männer handelt – der Anteil der Frauen liegt hier bei 40 Prozent“, sagt Müller.

Dem Vernehmen nach wird über einen zweiten Arbeitsmar­kt nachgedach­t, für den geflüchtet­e Menschen durch zusätzlich­e Maßnahmen und intensiver­e Beratung weitergebi­ldet werden. „Hier sind besondere Anstrengun­gen nötig, um sie überhaupt in die Nähe des Arbeitsmar­ktes zu bekommen“, weiß der Leiter der Arbeitsage­ntur. Dabei bestehe durchaus der Bedarf in der Gastronomi­e, im Handel, bei den Pflegekräf­ten und im Gesundheit­swesen.

Ziemlich festgerieg­elt ist die Zahl der Langzeitar­beitslosen – immerhin über ein Drittel der Suchenden in Oldenburg. Dieser Bereich bleibe schwierig, so Müller. „Man soll die Hoffnung niemals aufgeben, aber da bewegt sich wenig.“2580 Männer und Frauen, die immer schwerer in dauerhafte Beschäftig­ungsverhäl­tnisse zu vermitteln sind, je länger es dauert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany