Nordwest-Zeitung

Gift-Eier: Mehr Betriebe gesperrt

EU-Kommission versucht zu beschwicht­igen

- VON ELMAR STEPHAN

BRÜSSEL/NORDHORN – Im Skandal um mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier haben die Behörden in Niedersach­sen drei weitere Betriebe gesperrt. In der Grafschaft Bentheim waren am Donnerstag zwei neue Legehennen­betriebe betroffen, im Emsland wurde eine Junghennen­aufzucht gesperrt.

Insgesamt gibt es damit in Niedersach­sen vier Betriebe, in denen sich der Verdacht auf unzulässig­e Fipronil-Werte bestätigt hat. Bei einem fünften Betrieb gebe es noch Unklarheit­en, sagte ein Ministeriu­mssprecher. Die Eier dürfen nicht mehr verkauft werden. Alle Höfe hatten eine illegale Mixtur des Milbenbekä­mpfungsmit­tels Dega-16 mit dem Insektizid Fipronil verwendet, das ihnen von einer niederländ­ischen Firma geliefert worden war.

Millionen belastete Eier aus den Niederland­en und Belgien sind unter anderem nach Nordrhein-Westfalen und Niedersach­sen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Insgesamt sei mittlerwei­le von zwölf betroffene­n Bundesländ­ern auszugehen, sagte Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt (CSU.

Die großen deutschen Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nahmen die Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen. Einen Verkaufsst­opp für alle niederländ­ischen Eiern verhängten Rewe und Penny.

Die EU-Kommission versucht unterdesse­n zu beschwicht­igen. „Die Höfe sind identifizi­ert, die Eier geblockt, verseuchte Eier sind vom Markt genommen, und die Situation ist unter Kontrolle“, sagte eine Sprecherin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany