Gift-Eier: Mehr Betriebe gesperrt
EU-Kommission versucht zu beschwichtigen
BRÜSSEL/NORDHORN – Im Skandal um mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier haben die Behörden in Niedersachsen drei weitere Betriebe gesperrt. In der Grafschaft Bentheim waren am Donnerstag zwei neue Legehennenbetriebe betroffen, im Emsland wurde eine Junghennenaufzucht gesperrt.
Insgesamt gibt es damit in Niedersachsen vier Betriebe, in denen sich der Verdacht auf unzulässige Fipronil-Werte bestätigt hat. Bei einem fünften Betrieb gebe es noch Unklarheiten, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Eier dürfen nicht mehr verkauft werden. Alle Höfe hatten eine illegale Mixtur des Milbenbekämpfungsmittels Dega-16 mit dem Insektizid Fipronil verwendet, das ihnen von einer niederländischen Firma geliefert worden war.
Millionen belastete Eier aus den Niederlanden und Belgien sind unter anderem nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Insgesamt sei mittlerweile von zwölf betroffenen Bundesländern auszugehen, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU.
Die großen deutschen Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl nahmen die Eier von Höfen unter Fipronil-Verdacht aus den Regalen. Einen Verkaufsstopp für alle niederländischen Eiern verhängten Rewe und Penny.
Die EU-Kommission versucht unterdessen zu beschwichtigen. „Die Höfe sind identifiziert, die Eier geblockt, verseuchte Eier sind vom Markt genommen, und die Situation ist unter Kontrolle“, sagte eine Sprecherin.