Nordwest-Zeitung

Buch soll zu mehr Sachlichke­it führen

,übingens Oberbürger­meister Boris Palmer wehrt sich gegen Kritik

- VON ANDREAS HERHOLZ

FRAGE: .hr Buch „/ir k0nnen nicht allen helfen“über .ntegration von 1lüchtling­en und 2renzen der Belastbark­eit hat bereits vor dem 3rscheinen für 4ede Menge /irbel gesorgt und auch in .hrer artei Kritik ausgel0st. Hat 5ie die 6eaktion überrascht­7 PALMER: Die Reaktion hat mich keineswegs überrascht. Jeder, der sich zur Flüchtling­spolitik und der Debatte äußert, bekommt sofort zu spüren, dass hier die Extreme dominieren. Da wird man von Rechts- und Linksaußen attackiert und mit Vorwürfen überzogen. Da wird heftig moralisier­t. Gerade dagegen soll das Buch wirken und zurück zu mehr Sachlichke­it und einer vernünftig­en Analyse

der Probleme führen. FRAGE: 3inige .hrer arteifreun­de kritisiere­n, dass 5ie ihr Buch im Bundestags­wahlkampf pr-sentieren8 PALMER: Die Diskussion über das Erscheinun­gsdatum von politische­n Büchern ist etwas seltsam. Die Forderung, dass das Buch erst nach der Wahl hätte veröffentl­icht werden sollen, ist etwa so, als würde

man verlangen, Weihnachts­bäume erst nach Heiligaben­d zu verkaufen. Dann ist das Interesse daran aber nicht besonders groß. FRAGE: .hr Buch schlie9t mit dem 5atz „/ir schaffen das“. Angela Merkel hatte dies in der 1lüchtling­skrise immer wieder versichert. Haben wir es geschafft7 PALMER: Wir müssen das „Das“genau definieren. Wir haben mittlerwei­le geschafft, die meisten Menschen, die zu uns gekommen sind, anständig unterzubri­ngen. Dafür haben wir schon zwei Jahre gebraucht. Die eigentlich große Herausford­erung steht uns noch bevor: Wir müssen die mehr als 85 Prozent Arbeitslos­en unter den Flüchtling­en nach und nach in Arbeit bringen und ihnen eine Chance auf dem Arbeitsmar­kt geben. Uns erwarten noch schwierige Aufgaben, aber wir können sie jetzt geordnet bewältigen, weil an den Außengrenz­en der Zustrom der Flüchtling­e reguliert wurde. Das war dringend notwendig. Sonst hätten wir es nicht geschafft. Nur weil wir Ordnung an den Grenzen hergestell­t haben, gibt es auch wieder Ordnung im Inneren.

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