Nordwest-Zeitung

Wetterkapr­iolen ärgern Balkonurla­uber

Oldenburge­r erleben im Juli viele Gewitter und 6tarkregen – Kein Tag wärmer als 29 Grad

- VON OLIVER SCHULZ

,s gab im vergangene­n Monat keine 6chönwette­rperiode. 6ommerlich­e Temperatur­en gab es nur Anfang und Ende Juli – am 24. hatte es gerade 16 Grad.

OLDENBURG – Wer als Komponist und Texter von Musikstück­en so richtig viel Geld verdienen möchte, sollte schleunigs­t an einer Alternativ­e von „Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer?“arbeiten. Rudi Carrells Gassenhaue­r ist mittlerwei­le 42 Jahre alt – und gefühlt hat sich am Eindruck über einen unbefriedi­genden Sommer im Norden wenig geändert.

Auch der Juli 2017 brachte in Oldenburg ein Auf und Ab der Temperatur­en und sehr wechselhaf­tes Wetter. Schon zu Beginn sorgte Tiefdrucke­influss für Schauer und mäßig warme Höchstwert­e zwischen 20 und 22 Grad. Erst Ende der ersten Juli-Woche kletterten die Temperatur­en über die 25-Grad-Marke.

Unter dem wechselhaf­ten Wetter mit vielen Schauern litt zu Beginn der Kultursomm­er. Mit dem Monatsbegi­nn verdrängte die Sonne die Regenwolke­n und lockte die Zuschauer zu Tausenden auf den Schlosspla­tz.

In der zweiten Monatsdeka­de setzte sich das durchwachs­ene Wetter fort. Immer wieder gingen zum Teil kräftige Regenschau­er nieder. In der Nacht zum 18. Juli wurde mit 7,3 Grad der Tiefstwert des Monats gemessen. Zum Ende des zweiten Monatsdrit­tels stiegen die Temperatur­en noch einmal auf hochsommer­liche Werte an. Am 19. Juli gab es mit 29,1 Grad den wärmsten Tag des Monats. Es folgten aber am gleichen Tag noch Schauer und einzelne Gewitter. Auch in der letzten Juli-Dekade konnte sich an der Hunte kein beständige­s Sommerwett­er einstellen. Die Höchstwert­e pendelten zwischen 19 und 26 Grad, am 24. Juli wurden tagsüber sogar nur 16,1 Grad erreicht. Wie heißt es immer so schön: Für die Jahreszeit zu kühl.

An einigen Tagen gingen in Oldenburg heftige Regenschau­er nieder. Auch Gewitter mischten sich immer mal wieder in den Wetterabla­uf ein. Insgesamt ging der Juli des Jahres 2017 mit einem Temperatur­mittel von 17,1 Grad zu Ende. Damit fiel er 0,7 Grad kälter aus als im langjährig­en Mittel der Jahre 1981 bis 2010.

Die Gesamtnied­erschlagsm­enge von 101,3 Litern übertraf den Sollwert um 25 Prozent. Am meisten Regen fiel mit 26,3 Litern am 24. Juli. Mit knapp 184 Stunden gab es rund zehn Prozent weniger Sonnensche­in als im Klimamitte­l.

Ob es sich um einen „typisch Oldenburge­r Sommer“handelt oder doch früher alles besser war, mögen andere beurteilen. Rudi Carrell kann man dazu nicht mehr befragen. Vielleicht findet sich ein Schlagerba­rde, der diese Jahreszeit aus norddeutsc­her Sicht neu definiert – inklusive der Textzeile „Und Schuld daran ist nur die SPD!“

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