Wo das Ammerland aufblüht
Auf 250 6ektar 7erden 8ährlich besondere 9flanzenmischungen ausgesät
Ziel ist es, Lebensräume für Insekten zu schaffen. Eine Mischung ist speziell für Moorböden.
AMMERLAND/LEHMDERMOOR – Das Ammerland ist für seine blühenden Landschaften bekannt. Vor allem die RhodoBlüte lockt schließlich Jahr für Jahr aufs Neue die Touristen zu uns. Dass es hier so schön blüht, liegt aber nicht nur an den Rhodos. Seit 2009 setzt sich ein Arbeitskreis Insekten dafür ein, dass in allen sechs Gemeinden Blühflächen angelegt werden. Rund 250 Hektar werden jedes Jahr zum Blühen gebracht. Den größten Anteil daran hat die Jägerschaft in Kooperation mit den Imkern und dem Landvolk.
„In diesem Jahr liegt die Jägerschaft bei rund 195 Hektar“, sagt Markus Neumann, Schatzmeister der Kreisjägerschaft Ammerland. Die meisten Flächen befinden sich in der Gemeinde Rastede (61 Hektar), es folgen Edewecht (39 Hektar), Wiefelstede (32 Hektar), Bad Zwischenahn (29 Hektar), Apen (20 Hektar) und Westerstede (14 Hektar).
Das Blühflächenprogramm hat dabei einen ernsten Hintergrund: „Es geht darum, Lebensräume für Insekten und Rückzugsflächen fürs Wild zu schaffen“, erläutert Kreisjägermeisterin Talke Ruthenberg aus Bekhausen.
Warum das dringend notwendig Natur pur: Kreisjägermeisterin Talke Ruthenberg schnuppert auf einer neuen Blühfläche in Lehmdermoor an einer Pflanze. An der Straße Schaftrift wird erstmals eine neue Blühmischung verwendet.
ist, weiß Rolf Witt. „Von den 580 Bienenarten in Deutschland sind 40 Prozent gefährdet“, sagt der auf Bienen und Wespen spezialisierte Biologe aus Friedrichsfehn. Hinzu kommt: „Es gibt nicht nur weniger Arten, sondern auch weniger Tiere“, ergänzt Tatjana Hoppe vom Landvolkverband Ammerland.
In Lehmdermoor setzt die Jägerschaft jetzt erstmals eine neue Blühmischung ein, die besonders für Moorböden geeignet sein soll. „Da befinden wir uns gerade in der Experimentierphase“, berichtet Lutz Wemken, Leiter des Hegerings Rastede-Nord.
An der Straße Schaftrift stellte Renate Achenbach den Lehmder Jägern eine rund 1,7 Hektar große Fläche zur Verfügung, auf der die neue Mischung ausgesät wurde. Auch Obstbäume wurden dort angepflanzt.
Insgesamt kostet das Anlegen der Blühflächen im Ammerland in diesem Jahr 6000 Euro, von denen der Landkreis 4500 Euro übernimmt. Das Anlegen der Fläche in Lehmdermoor kostete zusätzliche 1300 Euro.
Dieses Geld stellten die Stiftung Kulturlandpflege und der Dehoga zur Verfügung, so Neumann.