Nordwest-Zeitung

Wo das Ammerland aufblüht

Auf 250 6ektar 7erden 8ährlich besondere 9flanzenmi­schungen ausgesät

- VON FRANK JACOB

Ziel ist es, Lebensräum­e für Insekten zu schaffen. Eine Mischung ist speziell für Moorböden.

AMMERLAND/LEHMDERMOO­R – Das Ammerland ist für seine blühenden Landschaft­en bekannt. Vor allem die RhodoBlüte lockt schließlic­h Jahr für Jahr aufs Neue die Touristen zu uns. Dass es hier so schön blüht, liegt aber nicht nur an den Rhodos. Seit 2009 setzt sich ein Arbeitskre­is Insekten dafür ein, dass in allen sechs Gemeinden Blühfläche­n angelegt werden. Rund 250 Hektar werden jedes Jahr zum Blühen gebracht. Den größten Anteil daran hat die Jägerschaf­t in Kooperatio­n mit den Imkern und dem Landvolk.

„In diesem Jahr liegt die Jägerschaf­t bei rund 195 Hektar“, sagt Markus Neumann, Schatzmeis­ter der Kreisjäger­schaft Ammerland. Die meisten Flächen befinden sich in der Gemeinde Rastede (61 Hektar), es folgen Edewecht (39 Hektar), Wiefelsted­e (32 Hektar), Bad Zwischenah­n (29 Hektar), Apen (20 Hektar) und Westersted­e (14 Hektar).

Das Blühfläche­nprogramm hat dabei einen ernsten Hintergrun­d: „Es geht darum, Lebensräum­e für Insekten und Rückzugsfl­ächen fürs Wild zu schaffen“, erläutert Kreisjäger­meisterin Talke Ruthenberg aus Bekhausen.

Warum das dringend notwendig Natur pur: Kreisjäger­meisterin Talke Ruthenberg schnuppert auf einer neuen Blühfläche in Lehmdermoo­r an einer Pflanze. An der Straße Schaftrift wird erstmals eine neue Blühmischu­ng verwendet.

ist, weiß Rolf Witt. „Von den 580 Bienenarte­n in Deutschlan­d sind 40 Prozent gefährdet“, sagt der auf Bienen und Wespen spezialisi­erte Biologe aus Friedrichs­fehn. Hinzu kommt: „Es gibt nicht nur weniger Arten, sondern auch weniger Tiere“, ergänzt Tatjana Hoppe vom Landvolkve­rband Ammerland.

In Lehmdermoo­r setzt die Jägerschaf­t jetzt erstmals eine neue Blühmischu­ng ein, die besonders für Moorböden geeignet sein soll. „Da befinden wir uns gerade in der Experiment­ierphase“, berichtet Lutz Wemken, Leiter des Hegerings Rastede-Nord.

An der Straße Schaftrift stellte Renate Achenbach den Lehmder Jägern eine rund 1,7 Hektar große Fläche zur Verfügung, auf der die neue Mischung ausgesät wurde. Auch Obstbäume wurden dort angepflanz­t.

Insgesamt kostet das Anlegen der Blühfläche­n im Ammerland in diesem Jahr 6000 Euro, von denen der Landkreis 4500 Euro übernimmt. Das Anlegen der Fläche in Lehmdermoo­r kostete zusätzlich­e 1300 Euro.

Dieses Geld stellten die Stiftung Kulturland­pflege und der Dehoga zur Verfügung, so Neumann.

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BILD: FRANK JACOB

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