„Söldner und Terroristen“
Venezuelas Präsident Maduro kündigt scharfe Maßnahmen an
Vorbild für die Reaktion der Sozialisten könnte der türkische Putschversuch sein. Präsident Maduro greift nach der ganzen Macht im Staat.
CARACAS – Venezuelas sozialistischer Staatschef Nicolás Maduro hat nach der Attacke auf einen Militärstützpunkt ein hartes Vorgehen gegen jede Form von Rebellion angekündigt. „Das ist ein Terrorakt gegen die Streitkräfte“, sagte er in einer TV-Sendung. Die meisten der sieben Verhafteten seien Soldaten, die von „ultrarechten Gruppen“angeheuert worden seien. „Die Rechnung wurde aus Miami und Kolumbien bezahlt“, sagte Maduro. Rund zehn der „Söldner und Terroristen“seien flüchtig, auch der Rädelsführer.
Die mysteriösen Umstände des Angriffs führten zu Spekulationen und Befürchtungen in sozialen Netzwerken, der Vorfall könnte Anlass für einen massiven Gegenschlag wie nach dem Putschversuch in der Türkei sein. Maduro zufolge wurden bei der Attacke auf den Komplex Paramacay in Valencia, 170 Kilometer westlich von Caracas, zwei Männer getötet und einer verletzt. Am Sonntagmorgen hätten rund 20 „Söldner“den Komplex angegriffen.
Anführer soll der abtrünnige Militär Juan Caguaripano gewesen sein. Caguaripano war 2014 untergetaucht, weil er damals seinen Widerstand gegen Maduro erklärt hatte und aus dem Militär ausgeschlossen worden war.
In einem Internet-Video sagte er umringt von uniformierten Männern: „Wir sind in gemeinsamer Rebellion mit dem mutigen venezolanischen Volk gegen die mörderische
Tyrannei von Nicolás Maduro. Das ist kein Staatsstreich, sondern eine Aktion von Militärs und Zivilisten, um die verfassungsgemäße Ordnung wiederherzustellen und um das Land vor der totalen Zerstörung zu bewahren.“Bei Protesten in Venezuela kamen seit April über 120 Menschen ums Leben, es gab Tausende Festnahmen.
Seit der Einsetzung einer Verfassunggebenden Versammlung mit 545 überwiegend den Sozialisten nahestehenden Delegierten hat sich die Lage nochmals verschärft. Die kritische Generalstaatsanwältin Luisa Ortega wurde abgesetzt, sie darf das Land nicht verlassen. Das Parlament, in dem die Opposition eine klare Mehrheit hat, ist nun de facto machtlos, da ihm die neue Versammlung übergeordnet ist. Sie soll zwei Jahre tagen, neben der Verfassungsreform wird sie wichtige politischen Entscheidungen treffen. Viele Staaten erkennen sie nicht an. Die EU forderte Maduro zur Achtung der Gewaltenteilung auf.
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