PRESSESTIMMEN
Die0 dem erstmaligen Gewinn der Europameisterschaft haben die niederländischen Medien die OranjeFußballerinnen gefeiert.
Niederländische eitungen De l s r nt Die lange Reise auf dem Weg zur Anerkennung des Frauenfußballs erlebte in Enschede einen Zwischenstopp mit der Eroberung des europäischen Titels. Das war nicht für unmöglich gehalten worden, aber eine Überraschung ist der Sieg sicherlich nach der Vorherrschaft von Deutschland. De elegr Golden Girls – gekämpft wie Löwinnen. Was ein Fest! Ein historischer Fußball-Abend! Mit Überzeugung erobern die Oranje-Frauen in Enschede den EM-Titel.
lge een D g l d Phänomenal. Worum es jetzt geht: Dieses Turnier darf nicht nur ein flüchtiger Hype sein. Nicht die Ausnahme, sondern der Standard. Ein ständiger Platz in der Weltspitze ist nur erreichbar, wenn die Vereine und der Fußball-Verband den Sport ernst nehmen.
Werden die Spielerinnen jetzt reich? Nein, aber der echte Reichtum versteckt sich hinter der Idee, dass die Spielerinnen die besten Europas sind und das noch viele Jahre bleiben können. Diese Leistung ist aus der harten Arbeit entstanden, die auf allen Ebenen des Frauenfußballs in den Niederlanden geleistet wurde.
r u Die Fußball-Frauen schreiben Geschichte. Ein Triumph des Kollektivs. Das Endspiel war das schöne Schlusskapitel eines Turniers, bei dem die Niederlande gezeigt haben, welche Entwicklung die Mannschaft in der letzten Zeit durchgemacht hat.
NFußball im Kopf, Fußball am Kopf: Diese niederländischen Fans feierten am Sonntag den EM-Triumph ihres Teams.DPA-BILD:
Erfolgstrainerin Wiegman hofft auf einen großen Schub. Mehr als vier Millionen Niederländer sahen das Finale im TV.
ENSCHEDE – Hollands Heldinnen tanzten singend durch die Katakomben des TwenteStadions, die EM-Goldmedaillen hüpften an ihren Hälsen, die durchnässten Haare und Trikots verströmten den Geruch von Schaumwein. Doch während die Fußballerinnen glückselig ihren historischen Turniersieg feierten, stimmte Bondscoach Sarina Wiegman im Nebenraum bemerkenswert ernste Töne an.
„Ich habe noch eine Botschaft“, sagte die Erfolgstrainerin am Ende der Pressekonferenz:
„Es war ein fantastisches Turnier. Wir haben den Menschen gezeigt, wer wir sind. Die Zahl der Mädchen, die Fußball spielen wollen, wächst. Aber nun muss sich etwas in der Organisation ändern.“
Ihr leidenschaftlicher Appell richtete sich an den niederländischen Fußball-Verband KNVB und die Clubs: Es brauche zur besseren Förderung gemischte Teams in jungen Jahren, zudem mehr Trainerinnen. „Damit wir sicherstellen, dass sich die Situation für Mädchen und Frauen im Fußball bessert. Dieses Turnier kann unserer Sportart
einen Schub verleihen“, betonte Wiegman.
Die große Euphorie, die der verdiente erste EM-Triumph beim Turnier im eigenen Land geweckt hat, soll sich in einer nachhaltigen Entwicklung niederschlagen. Das hofft auch Mittelfeldspielerin Jackie Groenen vom 1. FFC Frankfurt, die mit Johan Cruyffs Rückennummer 14 ein starkes Turnier spielte: „Ich hoffe, die Mädels sehen, dass es ein Traum ist, hier zu spielen, und fangen mit dem Fußball an.“
Die Zahlen belegen jedenfalls das große Interesse der fußballverrückten Nation, die seit dem EM-Triumph der Männer 1988 auf einen großen Erfolg warten musste. Das unterhaltsame 4:2 im Finale gegen Dänemark sahen neben 28 000 Fans im Stadion von Enschede auch über vier Millionen
TV-Zuschauer. Zur Einordnung: In den Niederlanden leben rund 17 Millionen Menschen.
Das Turnier mit dem Viertelfinal-Aus des Rekord-Europameisters Deutschland gegen Dänemark nach zuvor sechs deutschen Triumphen in Serie hat bewiesen, dass die Hierarchie im europäischen Frauenfußball aufgeweicht ist. „Die anderen haben aufgeholt“, lautete das nüchterne Fazit von Reinhard Grindel, dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Die Niederländerinnen feierten indes am Montag weiter. So stellten der KNVB und ein Sponsor in Utrecht doch noch eine Grachtentour auf die Beine – wie bei den Männern in Amsterdam nach dem EMTriumph vor 29 Jahren sowie nach Platz zwei bei der Männer-WM 2010.