96-Clubchef Martin Kind fürchtet neue Randale
DFB ermittelt nach den Krawallen beim FC Burnley – Liga sorgt sich um Ultra-Bewegungen
DÜSSELDORF/HANNOVER/DPA/ SID – Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat nach den Krawallen von Anhängern des Erstligisten Hannover 96 beim FC Burnley Berichte angefordert. Anfragen seien an die Kollegen des englischen Verbandes FA und den Schiedsrichter gegangen, so der DFB. Da 96 wegen verschiedener Verfehlungen des eigenen Anhangs in der Vergangenheit derzeit auf Bewährung spielt, droht dem Aufsteiger zum Heimspielstart ein Teil-Ausschluss der Öffentlichkeit.
Ein Teil der mitgereisten 96-Ultras hatte im Stadion des englischen Erstligisten randaliert und versucht, den englischen Fanblock zu stürmen. Die Polizei hatte daraufhin das Spiel abbrechen lassen.
Clubchef Martin Kind schließt weitere Krawalle angesichts der aufgeheizten Stimmung zwischen Ultras und der Clubspitze nicht aus: „Die kleine Gruppe, die randalieren will, wird weiter randalieren.“Pflichtspielstart für 96 ist am Sonntag im Pokal beim Bonner SC. Der Club aus Hannover kündigte derweil an, wegen der Vorfälle in England Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten.
Die Geschäftsführer Jörg Schmadtke vom 1. FC Köln und Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund haben derweil angesichts der Bewegungen in der Ultra-Szene den DFB und die Deutsche Fußball Liga (DFL) in die Pflicht genommen. Schmadtke erklärte: „So, wie der DFB im Moment vorgeht – mit Bestrafungen, auch in diesen Höhen – werden wir dieses Rad nicht stoppen, sondern es eher antreiben und die Fronten verschärfen.“
Schmadtke betonte zudem, „dass sich die Ultra-Gruppierungen bundesweit formieren. Da werden wir Antworten finden müssen. Aber das werden wir als Clubs nicht alleine hinbekommen. Da gehören auch der DFB und die DFL mit rein.“In die gleiche Richtung argumentierte Watzke: „Die Vorstände der Verbände, also DFB und DFL, sind bei diesem Thema auch gefordert – so wie wir Club-Verantwortlichen“, betonte der BVB-Boss.