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Täglich Konflikte zwischen Autofahrern und Radlern – Kritik an Umsetzung der Fahrradstraße
Eigentlich sollen sich die Radfahrer am Haarenufer besonders wohl fühlen. Doch manche Radler meiden sogar die Fahrradstraße.
OLDENBURG – Sie ist angepriesen worden als wichtiger Baustein der Radroute West: die Fahrradstraße am Haarenufer. Durch die derzeit laufenden Arbeiten an der Ecke Rummelweg wird bereits der dritte Kreuzungspunkt neu gestaltet. Ziel ist laut Stadtverwaltung mehr Sicherheit. Aus Sicht vieler Verkehrsteilnehmer ist man davon allerdings ein ganzes Stück entfernt.
„Total gefährlich“nennt Annette Brackhahn die Straße Haarenufer. Wenn sie mit ihrem vierjährigen Sohn Jasper Rad unterwegs ist, nimmt die 40-Jährige lieber die Straßen durchs Dobbenviertel. Zu eng, zu viele Autos und dazu noch Radfahrer, die keine Rücksicht nehmen: Das ist ihr Urteil über die Fahrradstraße. Auch als Fußgängerin, mit ihrem 15 Monate alten Sohn Michel im Kinderwagen, meidet Brackhahn diese Route. Über die abgesenkten Bordsteine weichen häufig Radund Autofahrer auf den Fußweg aus. „Es fehlt ein klar abgegrenzter Fußgängerbereich.“
Anna Witzke hält die Idee der Fahrradstraße für richtig, die Umsetzung aber ebenfalls nicht für ideal. Die 34-Jährige sieht Schülergruppen, die zum Teil auf der Straße laufen und enge Verhältnisse neben parkenden Autos. Immer wieder kommt es dadurch zu
Konflikten. „Hier sind viele Kopfschüttler unterwegs“, ist ihr aufgefallen.
Zur kritischen Stelle könnte auch die neue Kreuzung zur Lindenallee werden. Die frisch ausgebaute Fahrbahn lädt geradezu zum schnellen Fahren ein. Dabei müssten die Autofahrer eigentlich ausgebremst werden, bevor sie die Fahrradstraße in Richtung Ofener Straße überqueren.
Heinrich Book, Vorsitzender des Radclubs ADFC Oldenburg, hält die Fahrradstraße grundsätzlich für sinnvoll. „Der Anfang ist gemacht. Jetzt müssen wir aber dafür sorgen, dass wir die Autos da rauskriegen.“Parkplätze sollten seiner Ansicht nach Stück für Stück abgebaut werden – auch gegen den Widerstand der Anwohner. Engstelle durch Bauarbeiten: Die Kreuzung zum Rummelweg wird derzeit umgebaut.
„Das ist nun einmal eine öffentliche Straße.“Problematisch sei für ihn zudem, dass so viele Schüler mit dem
Auto zur Cäcilienschule gebracht werden. Als weitere Maßnahme fordert er, die Bordsteine anzuheben – auch
damit Fahrradfahrer nicht mehr zurück auf den Fußweg gelangen können. „Die haben dort nichts zu suchen.“Man müsse „auch Eltern mit Kinderwagen schützen“.
Die Stadt sieht durch den Umbau des Haarenufers zur Fahrradstraße grundsätzlich eine „deutliche Verbesserung der Situation“, sagt Sprecher Reinhard Schenke. Dass es Anfangsprobleme geben würde, sei von Anfang an klar gewesen. Weitere Änderungen sind offenbar nicht ausgeschlossen. „Wir sammeln derzeit die Erfahrungen aus den ersten Monaten der Fahrradstraße und werden bis zum Herbst Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Welche das genau sein werden, ist noch offen.“