Kleine Ekelpakete in der Grünen Tonne
Madenbefall in Biomüll-Behältern wird im warmen Sommer immer wieder zum Ärgernis
Bei warmen 4emperaturen siedelt sich Ungeziefer im Biomüll an. Die Reinigung obliegt dem Eigentümer.
OLDENBURG – Nicht immer gereichen uns die wärmenden Strahlen der Sommersonne zum Wohlgefallen. Vor allem dann nicht, wenn uns der Weg zur Biotonne führt. Dass organische Abfälle bei Wärme einen üblen Geruch entwickeln und eine unerwünschte Entwicklung in Gang setzen können, ist ein bekanntes Problem. In MehrparteienWohnanlagen entzündet sich daran auch Streit.
So wie bei Marie-Luise de Roma. In ihrem Wohnblock in der Bremer Straße bieten die Biotonnen – die mit den anderen Abfalltonnen in einem Müllhäuschen untergestellt sind – derzeit ein Naherholungsgebiet für Maden. „In den Behältern und vor allem auf den Rändern sammeln sie sich“, sagt de Roma. „Das ist nicht gerade ein appetitlicher Anblick, zumal auf dem Boden der Tonnen glibberiger Matsch klebt.“Sie hat den Verdacht, dass die Tonnen nicht gereinigt werden. „Den Mietparteien obliegt für die Tonnen keine Reinigungspflicht. Und dass der Vermieter die Tonnen von einer Firma reinigen lässt, wie ich das bisher kenne, habe ich noch nie gesehen.“
Mehrfach habe sie sich deshalb vergebens an den Im Sommer wird die Biotonne oft zum unerwünschten Biotop. Maden und üble Gerüche breiten sich bei warmen Temperaturen schnell aus.
Vermieter gewendet, versichert de Roma. „Stattdessen bekam ich den Vorschlag, ich solle doch tagsüber die Tonnen aus dem Häuschen ziehen und den Deckel aufklappen, dann hätten die Vögel etwas davon. Abends sollte ich die Tonnen wieder ins Müllhäuschen schieben.“
Für das Reinigen von Biotonnen gibt es keine einheitliche Regelung. Viele Kommunen verpflichten per Abfallsatzung die Eigentümer dazu. In einigen Städten wie Bergisch Gladbach oder Hattingen gibt es regelmäßige Reinigungen im Zuge der Müllabfuhr, die in der Müllgebühr
eingepreist sind. In Oldenburg ist die Reinigung der Tonnen freiwillig und wird von privaten Dienstleistern angeboten. Beauftragt werden muss sie vom Eigentümer.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb weist darauf hin, dass das Problem mit Gerüchen und Ungeziefer meist schon in der Küche beginnt. „Wenn Essensreste nicht sofort abgedeckt und im geschlossenen Abfallbehälter entsorgt werden, können Fliegen ihre Eier darauf ablegen“, erklärt Betriebsleiter Arno Traut. „Aus ihnen schlüpfen dann in der warmen Biotonne die weißen Fliegenmaden, die bei dem
Nahrungsangebot besonders gut gedeihen. Die Gerüche wiederum entstehen durch die Aktivität bestimmter Bakterien.“Um diese unangenehmen Begleiterscheinungen einzudämmen, empfiehlt der AWB, bei der Entsorgung von Bioabfällen bestimmte Regeln zu beachten (siehe Infokasten rechts). „Wenn Sie diese Tipps befolgen“, so Traut, „können Sie Belästigungen durch Maden und Gerüche weitestgehend vermeiden. Das macht nicht nur Ihren Gang zur Biotonne angenehmer, auch unsere Mitarbeiter bei der Müllabfuhr werden es Ihnen danken.“