Das tiUfstU Loch im StadtgUbiUt
Abwasser fließt in 7,41 Meter Tiefe unter der Ammergaustraße
Beim Bau im Jahr 1965 verzichtete man auf ein Pumpwerk. Das Kl9rwerk an der Wehdestraße liegt 1,18 Meter tiefer.
OLDENBURG : Das tiefste Loch der Stadt? Da muss Reinhard Hövel nicht allzu lange nachdenken. „Der tiefste Schacht im rund 850 Kilometer langen Kanalnetz im Stadtgebiet befindet sich in der Ammergaustraße in Höhe des Hauses 209“, sagt der Sachgebietsleiter beim Oldenburgisch – Ostfriesischen – Wasserverband. 7,41 Meter ist der Schacht vom Deckel bis zur Sohle tief.
Für Oldenburger Verhältnisse ist das enorm. Verlegt wurde die Kanalisation an dieser Stelle Mitte der 60erJahre. Heute, so weiß Hövel, würde man ein Pumpwerk einbauen, um das Abwasser Richtung Klärwerk an der Wehdestraße zu verfrachten. Damals wollte man vermutlich Geld sparen und verzichtete auf dieses Bauwerk.
Und so fließt das Abwasser aus 2,68 Meter Höhe durch das natürliche Gefälle zum 1,18 Meter tiefer gelegenen Klärwerk. Genau genommen ist es der „Hauptsammler Nord,“, der unter der Ammergaustraße hindurchführt, in dem die Abwässer aus dem Stadtnorden gebündelt werden und zum Klärwerk fließen – keine unerheblichen Mengen. 1,20 Meter hoch, 80 Zentimeter breit, also eiförmig ist das Rohr, das 1965 verlegt wurde.
„21 397 Schächte gibt es im öffentlichen Raum im Stadtgebiet. Auf Privatgrundstücken Gestelltes Foto: Ohne Helm und Absicherung würde OOWV-Sachgebietsleiter Reinhard Hövel niemals in den Schacht einsteigen. Einblick: In 7,41 Meter Tiefe fließt das Abwasser in der Ammergaustraße Richtung Klärwerk.
kommen nochmals mehr als 22 000 Schächte hinzu“,
weiß Hövel. Der tiefste Schacht Oldenburgs befindet
sich an einer Stelle, an der die Stadt 10,09 Meter über Normal Null liegt – für Oldenburger Verhältnisse also recht hoch.
Das ist auch der Grund, weshalb in einiger Nähe der Donnerschweer Wasserturm steht, aus dem das Wasser in die tiefer gelegenen Stadtteile gedrückt wird. Auf dem eingezäunten Gelände hinter dem Wasserturm befinden sich zwei Brunnen, aus denen das Wasser gepumpt wird. „Aus 53 Meter Tiefe“, verweist Hövel auf ein weiteres tiefes Loch in dieser Gegend. Das ist allerdings mit Kies verfüllt worden und macht dem Schacht in der Ammergaustraße als tiefstes Loch der Stadt keine Konkurrenz.