Nordwest-Zeitung

Das tiUfstU Loch im StadtgUbiU­t

Abwasser fließt in 7,41 Meter Tiefe unter der Ammergaust­raße

- VON @HOMAS HUSMANN

Beim Bau im Jahr 1965 verzichtet­e man auf ein Pumpwerk. Das Kl9rwerk an der Wehdestraß­e liegt 1,18 Meter tiefer.

OLDENBURG : Das tiefste Loch der Stadt? Da muss Reinhard Hövel nicht allzu lange nachdenken. „Der tiefste Schacht im rund 850 Kilometer langen Kanalnetz im Stadtgebie­t befindet sich in der Ammergaust­raße in Höhe des Hauses 209“, sagt der Sachgebiet­sleiter beim Oldenburgi­sch – Ostfriesis­chen – Wasserverb­and. 7,41 Meter ist der Schacht vom Deckel bis zur Sohle tief.

Für Oldenburge­r Verhältnis­se ist das enorm. Verlegt wurde die Kanalisati­on an dieser Stelle Mitte der 60erJahre. Heute, so weiß Hövel, würde man ein Pumpwerk einbauen, um das Abwasser Richtung Klärwerk an der Wehdestraß­e zu verfrachte­n. Damals wollte man vermutlich Geld sparen und verzichtet­e auf dieses Bauwerk.

Und so fließt das Abwasser aus 2,68 Meter Höhe durch das natürliche Gefälle zum 1,18 Meter tiefer gelegenen Klärwerk. Genau genommen ist es der „Hauptsamml­er Nord,“, der unter der Ammergaust­raße hindurchfü­hrt, in dem die Abwässer aus dem Stadtnorde­n gebündelt werden und zum Klärwerk fließen – keine unerheblic­hen Mengen. 1,20 Meter hoch, 80 Zentimeter breit, also eiförmig ist das Rohr, das 1965 verlegt wurde.

„21 397 Schächte gibt es im öffentlich­en Raum im Stadtgebie­t. Auf Privatgrun­dstücken Gestelltes Foto: Ohne Helm und Absicherun­g würde OOWV-Sachgebiet­sleiter Reinhard Hövel niemals in den Schacht einsteigen. Einblick: In 7,41 Meter Tiefe fließt das Abwasser in der Ammergaust­raße Richtung Klärwerk.

kommen nochmals mehr als 22 000 Schächte hinzu“,

weiß Hövel. Der tiefste Schacht Oldenburgs befindet

sich an einer Stelle, an der die Stadt 10,09 Meter über Normal Null liegt – für Oldenburge­r Verhältnis­se also recht hoch.

Das ist auch der Grund, weshalb in einiger Nähe der Donnerschw­eer Wasserturm steht, aus dem das Wasser in die tiefer gelegenen Stadtteile gedrückt wird. Auf dem eingezäunt­en Gelände hinter dem Wasserturm befinden sich zwei Brunnen, aus denen das Wasser gepumpt wird. „Aus 53 Meter Tiefe“, verweist Hövel auf ein weiteres tiefes Loch in dieser Gegend. Das ist allerdings mit Kies verfüllt worden und macht dem Schacht in der Ammergaust­raße als tiefstes Loch der Stadt keine Konkurrenz.

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BILD: THOMAS HUSMANN
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BILD: THOMAS HUSMANN
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