Nordwest-Zeitung

Lieber 1err Gräfe;

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Sie stellen eine berechtigt­e Frage, nämlich nach den Tantiemen, die Politiker für Aufsichtsr­atsmandate in Wirtschaft­sunternehm­en erhalten. Laut Geschäftsb­ericht von Volkswagen hat Ministerpr­äsident Stephan Weil für 2016 eine Vergütung von 250250 Euro erhalten. Laut dem Niedersäch­sischen Ministerge­setz muss der Ministerpr­äsident alle Vergütunge­n an das Land abführen, die 6200 Euro überschrei­ten. Im Jahr 2015 betrug die Vergütung 17 000 Euro, 2014 war es eine Vergütung in Höhe von 596250 Euro, so dass Weil 590 050 ans Land abführen musste. Wirtschaft­sminister Olaf Lies, der ebenfalls im Aufsichtsr­at bei VW ist, erhielt 2016 eine Vergütung von 250 250 Euro, 2015 betrug sie 14700 Euro, 2014 betrug die Vergütung 399 500 Euro. Auch für ihn gilt das Ministerge­setz, das heißt, er muss die Vergütung abführen bis auf 6200 Euro.

Im Fall des EWE-Aufsichtsr­ats Jürgen Krogmann, der qua Amt (Oldenburge­r Oberbürger­meister) in das Gremium kam, beträgt die Vergütung 20 000 Euro im Jahr. Nach Kritik daran, dass er die Tantiemen für sich behalten hatte, spendete Krogmann seine Vergütung seit 2015. Sein Amtsvorgän­ger Gerd Schwandner hatte die Vergütung für sich behalten. Andere Politiker im Aufsichtsr­at, wie der Grünen-Bundestags­abgeordnet­e Peter Meiwald (Westersted­e), spendeten ihre Vergütung. Bei kommunalen Unternehme­n oder Unternehme­n mit staatliche­m Einfluss wie VW gibt es da immer Aufklärung­s- und Gesprächsb­edarf.

Herzlich Ihr Hans Begerow

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DAA AAGT DER AUTOR HANS BEGEROW

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