Tote und Verletzte bei schwerem Erdbeben in China
Stärke von 7,0 auf Richterskala – Viele Häuser =erstört – Auch Opfer bei Erdrutsch
PEKING – Bei einem schweren Erdbeben in China sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 88 wurden nach ersten Erkenntnissen verletzt, davon 30 schwer, wie die Behörden in Jiuzhaigou in der südwestchinesischen Provinz Sichuan berichteten. Das Erdbebenzentrum gab die Stärke des Bebens am Dienstagabend Ortszeit mit 7 an. Der seismologische Dienst der USA sprach anhand anderer Messmethoden von 6,5.
Wegen der Stärke der Erdstöße, die sogar im mehr als 1500 Kilometer entfernten Peking zu spüren waren, könnte die Zahl der Opfer noch deutlich steigen. Bei den bisher bestätigten Toten handelte es sich den Angaben zufolge um chinesische Touristen. Viele Häuser stürzten ein oder wurden schwer beschädigt. Menschen rannten in Panik auf die Straßen. Telefonleitungen, das mobile Netz und die Stromversorgung waren teilweise unterbrochen. Das Erdbeben ereignete sich um 21.19 Uhr Ortszeit (15.19 Uhr MESZ) in 20 Kilometer Tiefe.
Befürchtungen, dass es bis zu 100 Tote gegeben haben könnte, ließen sich zunächst nicht bestätigten. Das genaue Ausmaß des Erdbebens war aber unklar. Viele Menschen verbrachten aus Angst vor Nachbeben die Nacht im Freien. Das Epizentrum lag in der Nähe des beliebten Naturparks Jiuzhaigou rund 280 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Chengdu.
Die nationalen Behörden verhängten die höchste Erdbeben-Alarmstufe. Mehr als 600 Feuerwehrleute und Soldaten mit Suchhunden wurden umgehend ins Erdbebengebiet entsandt. Ebenso wurden 200 Zelte und 2000 Decken sowie 1000 Erste-HilfeKästen auf den Weg gebracht, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Rund 100 Touristen wurden durch das Beben bei Ganhaizi in einem Nationalpark eingeschlossen, berichtete der Polizeisprecher der Provinzregierung, Chen Weide, telefonisch der dpa. „Es gibt Tote.“