Nordwest-Zeitung

Tote und Verletzte bei schwerem Erdbeben in China

Stärke von 7,0 auf Richterska­la – Viele Häuser =erstört – Auch Opfer bei Erdrutsch

- VON ANDREAS LANDWEHR

PEKING – Bei einem schweren Erdbeben in China sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 88 wurden nach ersten Erkenntnis­sen verletzt, davon 30 schwer, wie die Behörden in Jiuzhaigou in der südwestchi­nesischen Provinz Sichuan berichtete­n. Das Erdbebenze­ntrum gab die Stärke des Bebens am Dienstagab­end Ortszeit mit 7 an. Der seismologi­sche Dienst der USA sprach anhand anderer Messmethod­en von 6,5.

Wegen der Stärke der Erdstöße, die sogar im mehr als 1500 Kilometer entfernten Peking zu spüren waren, könnte die Zahl der Opfer noch deutlich steigen. Bei den bisher bestätigte­n Toten handelte es sich den Angaben zufolge um chinesisch­e Touristen. Viele Häuser stürzten ein oder wurden schwer beschädigt. Menschen rannten in Panik auf die Straßen. Telefonlei­tungen, das mobile Netz und die Stromverso­rgung waren teilweise unterbroch­en. Das Erdbeben ereignete sich um 21.19 Uhr Ortszeit (15.19 Uhr MESZ) in 20 Kilometer Tiefe.

Befürchtun­gen, dass es bis zu 100 Tote gegeben haben könnte, ließen sich zunächst nicht bestätigte­n. Das genaue Ausmaß des Erdbebens war aber unklar. Viele Menschen verbrachte­n aus Angst vor Nachbeben die Nacht im Freien. Das Epizentrum lag in der Nähe des beliebten Naturparks Jiuzhaigou rund 280 Kilometer nördlich der Provinzhau­ptstadt Chengdu.

Die nationalen Behörden verhängten die höchste Erdbeben-Alarmstufe. Mehr als 600 Feuerwehrl­eute und Soldaten mit Suchhunden wurden umgehend ins Erdbebenge­biet entsandt. Ebenso wurden 200 Zelte und 2000 Decken sowie 1000 Erste-HilfeKäste­n auf den Weg gebracht, wie die Nachrichte­nagentur Xinhua berichtete.

Rund 100 Touristen wurden durch das Beben bei Ganhaizi in einem Nationalpa­rk eingeschlo­ssen, berichtete der Polizeispr­echer der Provinzreg­ierung, Chen Weide, telefonisc­h der dpa. „Es gibt Tote.“

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