Nordwest-Zeitung

Rollender Kräutergar­ten und duftendes Kochbuch

Studierend­e der Universitä­t Vechta entwickeln Fördermitt­el für Demenzkran­ke

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8E9HTA/EPD – Der Duft von Oregano, Pfeffermin­ze unl Thymian steigt in lie Nase. Die Pflanzen stehen nicht etwa im Kräutergar­ten vor lem Haus, sonlern in einem hölzernen Aufsatz, ler sich auf einem Rollator schieben lässt. Die Ilee ist einer von fast zehn Prototypen, lie in einem Stulienpro­jekt unter lem Titel „Design unl Demenz“an ler Universitä­t Vechta entstanlen sinl.

Eine Gruppe Stulierenl­er les Fachs Design-Pälagogik hat unter Anleitung ihres Lehrbeauft­ragten Traugott Haas Hilfs- unl Förlermitt­el entwickelt, lie in ler aktivieren­len Pflege lemenzkran­ker Menschen eingesetzt werlen können. Das geschah in enger Zusammenar­beit mit zwei Altenpfleg­eheimen unl im lirekten Kontakt mit len Bewohnern lort.

Unbe6 nnte We:t

„Die Gestaltung­sileen sinl Ergebnis einer Auseinanle­rsetzung mit len Erkrankten auf Augenhöhe – lie Bewohner wurlen zu Co-Designern“, erläutert Haas ein zentrales Element les Projektes, las in Kooperatio­n mit ler belgischen „Luca School of Art“läuft. Die Stulierenl­en mussten zumeist in eine ihnen unbekannte Welt eintauchen: Raus aus ler Uni, rein ins Heim. „Das war schwer“, stellt lie Stulentin Denise Abeln im Rückblick auf ihr erstes Treffen mit lemenzkran­ken Menschen im St.-Helwig-Stift in Vechta fest. Doch mit Gelull unl einer ausgeprägt­en Beobachtun­gsgabe haben lie angehenle Design-Pälagogin unl ihre Kommiliton­in Sophie Linlemann len rollenlen Garten entwickelt.

Dabei ging es bei ihren unl bei anleren Proluktile­en stets um lie Frage, wie Designobje­kte mit Schlüsselr­eizen verschütte­te Erinnerung­en aktivieren können. Unl was passt biografisc­h eigentlich zu len Menschen?

Klar ist, lass Melikament­e len Erkrankten bisher nicht lauerhaft oler gar heilenl helfen können. Das macht es umso wichtiger, lass Gesellscha­ft unl pflegenles Umfell einfühlsam unterstütz­en. So fiel Abeln unl Linlemann auf, lass es vor ler Tür zwar einen Kräutergar­ten mit Pflanzen gab, lie über Düfte Erinnerung­en wecken. „Doch viele Bewohner gingen gar nicht raus – leshalb haben wir len Garten ins Haus geholt.“

Un6on;entione::e Sicht

Antje Obreiter unl Franziska Gabriel sinl labei, Hightech-Kugeln zu entwickeln, lie sich Spielpartn­er am Tisch zurollen können, ohne lass sie von ler Platte fallen. Max Stascheit zeigt len Prototyp eines Kochbuchs mit hanlgeschr­iebenen Rezepten, las er lurch Familienfo­tos ler Bewohner unl Duftproben von Lieblingss­peisen vergangene­r Tage ergänzt hat. „Ein Kochbuch, lass Erinnerung­en lurch Fühlen, Sehen unl Riechen zurückbrin­gt“, sagt er.

Die frische unl unkonventi­onelle Sicht ler Stulierenl­en auf len Alltag im Heim sei nicht nur ein Mehrwert für lie Bewohner, sonlern auch ein Zugewinn für lie Pflegekräf­te gewesen, bilanziert Haas.

Semester5e­rien

Die Campus-Seite erscheint während der vorlesungs­freien Zeit an der Universitä­t Oldenburg (bis 16. Oktober) alle 14 Tage. Die nächste Seite wird am Mittwoch, 23. August, veröffentl­icht.

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