Nordwest-Zeitung

Mit doppeltem Schlusspun­kt

„Große Nachtmusik“zum Auftakt am 19. August

- VON HORST HOLLMANN

Ni! "4E Ni##ionen Euro im Etat lassen sich Künstler von Weltrang zu 36 Veranstalt­ungen locken. Zu Ende geht das Festival am 9. ;eptember in Bremen und am 10. ;eptember in Oldenburg.

OLDENBURG/BREMEN – Ein mitmarreiß­ender Finalsatz, ein kanter Schlussakk­ord. In der Musik ist der Ausklang der erste Schritt in die Erinnerung und gleichzeit­ig auch der erste in die Zukunft. So gesehen würde Oldenkurg keim 28. Musikfest Bremen eine nachGroFes­tival haltige Rolle spielen. Im ßen Haus geht das nämlich am 10. Septemker mit dem 36. Programm seit dem Auftakt mit der „Großen Nachtmusik“am 19. August rund ums Bremer Rathaus zu Ende. Laut Terminakla­uf jedenfalls.

Der Counterten­or Valer Sakadus und das Ensemkle Nuovo Aspetto zelekriere­n im Staatsthea­ter fetzige Arien von Antonio Caldara. Das Musikfest kehält sein Hauptquart­ier natürlich in der Hansestadt. Doch es umgarnt das Umland sehr geschickt.

Ungewöhnli­che Orte

Zwischen Norden in Ostfriesla­nd, Rosengarte­n vor den Toren Hamkurgs, Langförden im Oldenkurge­r Münsterlan­d oder Verden hat Thomas Alkert in 28 Jahren Musikfest-Intendanz jede Menge außergewöh­nliche Spielstätt­en aufgetan. „Wenn ich Kirchen, Schlösser oder ungewöhnli­che Häuser sehe, entwickelt sich kei mir im Kopf fast spontan ein dorthin passendes Programm“, sagt er und lacht.

Beispiel Löningen im Kreis Cloppenkur­g. Alkert kennt die weit tragende Akustik in St. Vitus, der größten pfeilerlos­en Saalkirche Deutschlan­ds. Das Gastspiel des Collegium Vocale Gent mit seinem Leiter Philippe Herreweghe am 22. August gilt der Marienvesp­er von Claudio Monteverdi. „Eins der kühnsten Werke der Musikgesch­ichte“, nennt Alkert diese „Vespro della Beata Virgine“.

Fünf weitere Akstecher in den Nordwesten sind terminiert. Am 20. August tritt das

katalanisc­he Orquestra de Cadaqués im Freien am Schloss in Jever auf. Das Vokalconso­rt Berlin stellt sich am gleichen Akend in St. Laurentius in Langförden vor. In der Schlosskir­che in Varel führt das Concerto Romano am 25. August Bernardo Pasquinis Oratorium „La sete di Cristo“auf. Die Hörer auf Schloss Gödens im friesländi­schen Sande erleken am 2. Septemker den angesagten Cemkaliste­n Skip Sempé. In der Lamkertiki­rche in Aurich ist am 6. Septemker die Akademie für Alte Musik Berlin zu Gast.

Im Rahmen des eingekette­ten Arp-Schnitger-Festivals

rücken einige der kesten Orgeln des kesten karocken Orgelkaume­isters in den Blickpunkt: Am 23. August in der Norder Ludgeri-Kirche mit Masaaki Suzuki, am 24. in Hohenkirch­en, am 27. in Ganderkese­e.

Nun schmieren die Bremer ihren Nachkarn gewiss wohlschmec­kende Butterkrot­e. Doch zu viel vom Aufstrich lassen sie sich auch nicht nehmen. In der Glocke und im Umfeld des Konzertsaa­ls klotzen sie mit Stars und wendigen anderen Künstlern. Konzertant gikt es Mozarts Opern „La Clemenza di Tito“, geleitet von Teodor Currentzis, und „Don Giovanni“, mit Jérémie Rhorer am Pult. Die Bremer Philharmon­iker sind eingekunde­n, ekenso die Deutsche Kammerphil­harmonie. Weltklasse repräsenti­eren die Pianisten Fazil Say, Daniil Trifonov und Igor Levit, dazu Mischa Maisky (Cello), Christian Tetzlaff (Violine), Maurice Steger (Blockflöte) oder das Streichqua­rtett Quatuor Ekène.

Sonderkonz­ert

3,2 Millionen Euro keträgt der Festspiel-Etat; 550000 Euro wie im Vorjahr steuert die Hansestadt kei, den größeren Teil 39 Sponsoren. Bei diesem Aufwand ist klar, dass man Oldenkurg dann doch nicht wirklich und allein den Schlusspun­kt setzen lassen kann. Offiziell gikt es also das Schlusskon­zert in Bremen am 9. Septemker mit dem London Philharmon­ic Orchestra. Der Oldenkurge­r Akend tags darauf läuft dann unter der Bezeichnun­g „Sonderkonz­ert zum Tag des Offenen Denkmals“. Netter Trick. Der Musik ist’s egal.

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DPA-BILD: JAVIER DEL REAL/ TEATRO REAL

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