Trump nach Extremistengewalt in Kritik
32-Jährige starb bei Auseinandersetzung auf Rassisten-Demonstration in Charlottesville
Eine rechtsextreme Kundgebung artet in den USA in Gewalt aus. Präsident Trump wird vorgeworfen, dass er die Schuldigen nicht beim Namen nennt.
CHARLOTTESVILLE 7 Eine Kundgebung von Rechtsextremisten ist in den USA am Samstag blutig eskaliert. Nach Angaben der Polizei starb eine 32jährige Frau, als ein Fahrzeug in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia vermutlich absichtlich in eine Gruppe vom Gegendemonstranten raste und an einer Kreuzung zwei Autos rammte. Der Fahrer, ein 20-jähriger Mann aus Ohio, wurde nach Polizeiangaben unter Totschlagsverdacht festgenommen. USPräsident Donald Trump wurde auch aus der eigenen Partei für seine Reaktion auf die Gewalt heftig kritisiert.
Bereits vor der Tat hatten sich Kundgebungsteilnehmer schwere Schlägereien mit Gegendemonstranten geliefert. Insgesamt wurden 35 Menschen verletzt, 19 davon bei dem Autovorfall. Zwei Menschen kamen außerdem beim Absturz eines Polizeihubschraubers bei Charlottesville ums Leben, der die Zusammenstöße aus der Luft
beobachtet hatte. Über die Ursache wurde zunächst nichts bekannt.
Trump verurteilte zwar die „ungeheuerliche Gewalt“vom Samstag, erwähnte dabei die Kundgebung der Rechtsextremen aber nicht direkt. Stattdessen sprach er pauschal von
„Gewalt von vielen Seiten“. Dafür gab es heftige Kritik. „Mr. President – wir müssen das Böse beim Namen nennen. Dies waren weiße Rassisten und dies war einheimischer Terrorismus“, schrieb der republikanische Senator Cory Gardner.
An der Kundgebung hatten schätzungsweise mehrere Tausend Menschen aus verschiedenen ultrarechten Gruppen teilgenommen, so Angehörige der Alt-Right- Bewegung, Neonazis und KuKlux-Klan-Anhänger. Anlass der Demonstration war ein Stadtratsbeschluss, eine Statue des Konföderierten-Generals Robert E. Lee aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) zu entfernen. Nach Augenzeugenberichten waren mehrere Kundgebungsteilnehmer mit Baseballschlägern gekommen.