Spelmeyer sprintet mit Staffel auf Rang 6
Oldenburgerin zeigt starke Vorstellung im Finale
LONDON – Ruth Spelmeyer wippte ganz lässig von der einen zur anderen Seite, warf eine Kusshand in die Stadionrunde und lächelte in die Kameras: Die Sprinterin des VfL Oldenburg wirkte am Sonntagabend kurz vor dem Start des 4x400-Meter-Finales zwar konzentriert, aber auch gelöst – das große Ziel Endlauf mit dem deutschen Team war ja bereits erreicht.
Zusammen mit Laura Müller (Rehlingen), Nadine Gonska und Hannah Mergenthaler (beide Mannheim) kam Spelmeyer zum Abschluss der Leichtathletik-WM in London in 3:19,02 Minuten auf einen guten sechsten Platz. Die 26jährige Oldenburgerin zeigte dabei als Startläuferin eine starke Leistung und übergab ihren Stab auf Platz eins liegend. „Wenn man das erste Mal in einem Finale steht, will man auch nach den Sternen greifen. Wir haben ein bisschen von Bronze geträumt. Wir haben uns aber trotzdem super verkauft“, sagte Spelmeyer nach dem Rennen.
Die USA liefen in einer eigenen Liga und setzten sich Überzeugte in London: Ruth Spelmeyer
in 3:19,02 Minuten vor Großbritannien (3:25,00) und Polen (3:25,41) durch.
Zuletzt hatte sich 2009 in Berlin (Platz vier) eine deutsche Staffel für ein WM-Finale über 4x400 Meter qualifiziert. In London bejubelten die deutschen Frauen am Samstag den Endlauf-Einzug.
Spelmeyer hatte bereits im Einzel ihr Ziel Halbfinale erreicht. In 51,72 Sekunden stellte die deutsche Meisterin zunächst im Vorlauf ihre Saisonbestleistung auf. Im Halbfinale erreichte sie dann nach 51,77 Sekunden als Fünfte die Ziellinie. Diese Zeit reichte zwar nicht für das Finale, die Oldenburgerin freute sich aber, dass sie die zweitbeste Europäerin war. Im kommenden Jahr finden die Europameisterschaften in Berlin (7. bis 12. August 2018) statt.