Werder überspringt erste Hürde souverän
Bremer gewinnen gegen Würzburg 3:0 – Veljkovic erzielt kurioses Tor
OFFENBACH – Milos Veljkovic grinste, als er um kurz vor 23 Uhr zum x-ten Mal ins Verhör genommen wurde. „Das haben mich schon alle meine Teamkollegen gefragt, und ich gebe es zu“, sagte der 21-Jährige: „Es war eine Flanke, ich wollte den Ball nicht ins Tor schießen. Ich dachte erst, der geht drüber.“
Zum Glück für Werder Bremen ging „er“aber rein. Das kuriose Flankentor von Veljkovic (50. Minute) ebnete in der Partie beim Drittligisten Würzburger Kickers in Offenbach den Weg zum 3:0 (0:0) und in die zweite Runde des DFB-Pokals. Daran waren die Bremer in der jüngeren Vergangenheit bemerkenswert oft gescheitert.
„Wir wissen ja, wie schwierig In Feierlaune: Thomas Delaney (links) und Ludwig Augustinsson
das sein kann“, sagte Maximilian Eggestein, Schütze des letzten Treffers (77.). Allein in den vergangenen sechs Spielzeiten war Werder viermal in der ersten Runde aus dem Wettbewerb geflogen. „Es gab keine Gedanken an das, was Negatives passieren würde, wenn wir verlieren“, sagte Sportchef Frank Baumann, der zuvor offen gesagt hatte, dass der Pokal „der kürzeste Weg“zu einem Titel sei.
Kurz, unmittelbar vor dem Ende der ersten Halbzeit, dürfte aber auch die WerderLegende zusammengezuckt sein. Zwar beherrschte der Bundesligist bis dahin die Partie, dann setzte aber Würzburgs Emanuel Taffertshofer einen Abpraller an den Pfosten (45.+1). Das Spiel hätte einen anderen Verlauf nehmen können.
Nach Veljkovic traf dann aber auch Max Kruse (74.) – die Partie war entschieden. „Das gibt uns das Selbstvertrauen für die kommenden Wochen, wir sind bereit“, sagte Veljkovic, dessen erstes Profitor genau zum richtigen Zeitpunkt kam: „Das ist ein unglaubliches Gefühl.“Geholfen haben wird dem Tabellenachten der vergangenen Saison, der an diesem Samstag (15.30 Uhr) zum ersten Punktspiel bei 1899 Hoffenheim antritt, auch, dass sich die Pokalpartie nicht wie ein Auswärtsspiel anfühlte. Aus Lärmschutzgründen musste Würzburg ins gut 110 Kilometer entfernte Offenbach umziehen – dort waren die WerderFans unter den 8090 Zuschauern in der Überzahl. „Es ist kein Geheimnis, dass wir uns gewünscht hätten, im eigenen Stadion zu spielen“, sagte der enttäuschte Kickers-Trainer Stephan Schmidt: „Dann wäre es auch eine andere Atmosphäre gewesen. Aber die Regularien haben das nicht zugelassen.“