Hannover wendet Pokal-Aus ab
6:2 in Bonn – Verhältnis mit Fans bleibt angespannt
BONN/DPA/SID – BundesligaAufsteiger Hannover 96 hat das 18. Erstrunden-Aus im DFB-Pokal dank einer Leistungssteigerung in den zweiten 45 Minuten verhindert. Beim mutig auftretenden Bonner SC setzten sich Gäste nach Treffern von Niclas Füllkrug (34./74. Minute), Martin Harnik (60./90.+3), Kenan Karaman (90.) und Sebastian Maier (90.+2) mit 6:2 (1:1) durch. Der Tabellensechste der Regionalliga West war durch Lars Lokotsch vor 9650 Zuschauern im ausverkauften Sportpark Nord in der 20. Minute in Führung gegangen. Nach dem 2:3-Anschlusstreffer durch Nico Perrey (83.) per Hackentrick musste Hannover noch einmal zittern. 96Trainer André Breitenreiter bot in Julian Korb, Matthias Ostrzolek und Pirmin Schwegler drei Zugänge von Beginn an auf. Im Tor behielt Philipp Tschauner den Vorzug vor Michael Esser.
Das Spiel fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Hannover reiste gar mit eigenen Ordnern an, um erneute Krawalle im Keim zu ersticken. Am vergangenen Wochenende war nach Ausschreitungen gewalttätiger 96-Ultras das letzte Testspiel beim FC Burnley nach der Halbzeitpause nicht wieder angepfiffen worden.
Und die Lage in Hannover bleibt angespannt: Der Club muss mit der Bürde eines Stimmungsboykotts der eigenen Anhänger in die neue Saison gehen. Dies wurde bei einem Treffen der aktiven Fanszene nahezu einstimmig beschlossen. Der Beschluss gelte generell für die Heimspiele.
Die 96-Fans reagieren damit auf die geplante Abschaffung der 50+1-Regel, die avisierte Übernahme der Anteilsmehrheit von Clubchef Martin Kind an der Profigesellschaft sowie die ohne Begründung abgelehnten mindestens 119 Mitgliedsanträge von Kind-Kritikern.