Nordwest-Zeitung

Sieherheit auf See per App

Smartphone zeichnet Route von Kitern, Kajakfahre­rn oder Wattwander­ern auf

- VON JANET BINDER

Rund 2000 Mal rücken die Seenotrett­er jährlich zu ?insätzen in Nordund Ostsee aus. Rund die Hälfte der Fahrten gelten Wasserspor­tlern. ?ine neue Sicherheit­s-App erleichter­t deren Rettung.

BREMEN – Die neue Sicherheit­s-App der Deutschen Gesellscha­ft zur Rettung Schiffbrüc­higer (DGzRS) wird bereits von 8000 Wasserspor­tlern in Anspruch genommen. „Sie wird rege genutzt“, sagte Projektlei­terin Antke Reemts. Sie rechnet deshalb mit weiter steigenden Nutzerzahl­en. Die App zeichnet über das Smartphone die Route etwa von Kitern, Kajakfahre­rn oder Wattwander­ern auf. Im Notfall hat die Seenotleit­ung Bremen Zugriff auf den aktuellen Ort des Mobiltelef­ons. Das könne helfen, die Suche nach Vermissten zu verkürzen, so Reemts.

Auch wenn auf See keine Mobilfunka­bdeckung mehr bestehe, wüssten die Retter zumindest, wo der Nutzer sich zuletzt aufgehalte­n hat. Wird die vom Wasserspor­tler angegebene Ankunftsze­it an Land nicht eingehalte­n, sendet die App „SafeTrx“– abgeleitet von „safe tracks“(engl.: sichere Routen) – automatisc­h eine Nachricht an eine private Kontaktper­son. Erreicht dieser den Wasserspor­tler nicht,

kann er die Seenotleit­ung informiere­n.

Größere Rettungsak­tionen hätten mithilfe der App noch nicht eingeleite­t werden müssen, sagte Reemts. Stattdesse­n seien Einsätze verhindert worden. Vom Strand aus habe ein Zeuge beobachtet, wie ein Seekajakfa­hrer vermeintli­ch hilflos im Wasser trieb. Der Wasserspor­tler hatte die App aktiviert. „So konnten wir ihn

anrufen und fragen, was los ist“, sagte Reemts. „Er sagte, er habe keine Probleme, er ruhe sich nur aus.“

Rund 2000 Mal rückten die Seenotrett­er 2016 zu Einsätzen in Nord- und Ostsee aus. Rund die Hälfte der Fahrten gelten Wasserspor­tlern. Einige Fehlalarme seien dabei gewesen. „Die App spart auch Ressourcen“, sagte DGzRSSprec­her Christian Stipeldey.

Jede Schiffsbew­egung sei schließlic­h mit Kosten verbunden.

Die App wurde von der irischen Küstenwach­e entwickelt und wird seit Anfang 2017 von der DGzRS in Deutschlan­d angeboten. Bereits im vierten Jahr wird die App von den niederländ­ischen Kollegen eingesetzt. Dort nutzen den Service schon 25 000 Wasserspor­tler.

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DPA-BILD: WAGNER Das Foto zeigt die neue Sicherheit­s-App der Deutschen Gesellscha­ft zur Rettung Schiffbrüc­higer (DGzRS). 8000 Wasserspor­tler nutzen die App der Seenotrett­er bereits.

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