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Metallröhre mit eingebautem Lautsprecher in New Yorks East Village
NEW YORK/DPA – Unter Verkehrsgeräusche, Stimmengewirr und surrende Klimaanlagen mischt sich an einer Straßenecke in New York auch ein bisschen Poesie. 20 Künstler haben Gedichte für die „Poetry Jukebox“aufgenommen, die etwas versteckt in einer Gasse namens „Extra Place“im East Village steht. Aus dem Boden ragt dort eine etwa zwei Meter hohe Metallröhre mit eingebautem Lautsprecher. Auf Knopfdruck werden Werke von Dichtern wie Claudia Rankine, Max Blagg und Lauren Hunter verlesen.
Es gehe darum, „die Vielfältigkeit unserer Kulturen in diesen sehr gespaltenen Zeiten“zu feiern, schreiben CaféBesitzer Ondrej Kobza und Kulturmanagerin Michaela Hecková, die die Jukebox aufstellen ließen. In ihrem laufenden Projekt „Piána na ulici“(Klaviere auf der Straße) belebten die Tschechen Plätze und Parks in verschiedenen Städten mit Klavieren, Schachbrett-Tischen und Lautsprechern. Die „Poetry Jukebox“findet sich in abgewandelter Form auch in Prag, Kiew, London, Brighton und Venedig.
Die Gegend um die kleine New Yorker Gasse gehörte im 19. Jahrhundert einem Landbesitzer, der sein Grundstück für seine Kinder aufteilte. Übrig blieb eine kleine Parzelle. Zu Zeiten der Prohibition (1920–1933) befanden sich hier einige illegale Kneipen. Im legendären Club CBGB starteten in den 1980er Jahren Punkrock- und New WaveBands wie The Ramones, Talking Heads und die Patti Smith Group ihre Karrieren.