Nordwest-Zeitung

Unseriöse Forderung

- VON MICHAEL FUCHS (CDU), STELLV. VORS. DER BUNDESTAGS– FRAKTION

Eine Quote für ElektroAut­os ist eindeutig der falsche Weg. Hier erhofft sich Herr Schulz allenfalls etwas für die eigene Quote. Statt Technologi­en vorzuschre­iben, ist es sinnvoller, europaweit ambitionie­rte Ziele für eine weitere Reduzierun­g von Emissionen zu verabreden.

Wie diese Ziele erreicht werden, sollte ein offener Technologi­e-Wettbewerb entscheide­n. Nur so setzt sich am Ende die beste Technik durch. Ob sich Elektro, Wasserstof­f oder umweltfreu­ndliche fossile Antriebe durchsetze­n, kann niemand absehen. Nicht zu vergessen sind zukünftige Erfindunge­n, die heute noch niemand auf dem Schirm hat. Vermutlich hätte Herr Schulz vor 30 Jahren auch eine Quote für Elektro-Schreibmas­chinen gefordert. Der Digitalisi­erung hätte er damit auch keinen Impuls gegeben. Wir sollten auch aus anderen Gründen genau hinschauen. Da wäre zum Beispiel der Strom. Dieser wird in vielen EU-Staaten vorwiegend aus fossilen Quellen gewonnen. Klar ist auch, dass bei der Produktion der EAutos viel Kohlendiox­id entsteht. Von der Rohstoffge­winnung ganz zu schweigen.

Wie man den Umstieg auf eine neue Technologi­e ohne Details über die Ladeinfras­truktur fordern kann, ist unseriös. Der Auflade-Prozess müsste aktuell an den Straßen geschehen, da 85 Prozent der Pkw in Deutschlan­d nicht in einer Garage geparkt werden. Auf diese Fragen sollten zügig Antworten gefunden werden, statt Scheinlösu­ngen vorzuschla­gen.

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