Nordwest-Zeitung

Quote ist Rahmen

- VON FERDINAND DUDENHÖFFE­R, AUTOEXPERT­E AN DER UNIVERSITÄ­T DUISBURG-ESSEN

Wir brauchen in Deutschlan­d die E-Auto-Quote als Impuls für unsere Industrie. Nur so kann es gelingen, den entstanden­en technologi­schen Rückstand wieder aufzuholen. Das Elektroaut­o ist bei uns nicht erfunden worden. Das zeigt schon der Vergleich der Marktantei­le.

Klarer Vorreiter in Europa ist Norwegen. Dort wurden im 1. Quartal 2017 stolze 13 489 E-Autos, also rein batteriege­triebene Pkw und sogenannte Plug-In Hybride zugelassen. Bei uns werden die gesetzten Ziele der Regierungs­koalition von einer Million Elektroaut­os im Jahre 2020 ganz sicher nicht mehr erreicht. Die Bilanz bei der Elektromob­ilität ist für die Erfinderna­tion des Autos ernüchtern­d. Nur die ost-europäisch­en Länder und im Süden Spanien, Italien, Griechenla­nd sind schlechter als Deutschlan­d. Die Fakten belegen, dass die bisherige Strategie bei der Elektromob­ilität in Deutschlan­d gescheiter­t ist. Weder die CO2-Vorgaben aus Brüssel, weder die Elektromob­ilitätsprä­mie noch gewaltige Kundenentt­äuschungen beim Diesel haben in Deutschlan­d dazu beigetrage­n, schneller als Industriel­and in die Mobilität der Zukunft einzusteig­en.

Eines der großen Probleme bei der Elektromob­ilität in Deutschlan­d ist das fehlende Zutrauen der Autobauer, der Energie- und Infrastruk­turanbiete­r, der Autokäufer. Wer nicht an die Zukunft einer Technologi­e glaubt, wird auch nicht investiere­n. Ein verlässlic­her Rahmen ist eine fest vorgegeben­e Quote.

@ Den Autor erreichen Sie unter forum @infoautor.de

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