Nordwest-Zeitung

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Kult-Club kehrt in Oberliga zurück – Frauen des TV Jahn steigen in 2. Bundesliga auf

- VON MICSEEL SILLER

Die Delmestadt erlebt in dieser :aison eine fußballeri­sche Renaissanc­e. Der :VA schaffte nach seiner Rückkehr vier Aufstiege in fünf Jahren.

DELMENHORS­T – Die Frauen des TV Jahn in der 2. Bundesliga Nord, die Männer des SV Atlas in der fünfthöchs­ten deutschen Spielklass­e (Oberliga) – keine Frage: Der Fußball in Delmenhors­t erlebt in dieser Saison eine Renaissanc­e. Vor allem Kult-Club Atlas hat sich mittlerwei­le nicht nur zur eigenen Marke in der knapp 75000 Einwohner zählenden Stadt entwickelt, sondern elektrisie­rt eine ständig wachsende Fankultur.

Dabei war der SV Atlas um die Jahrtausen­dwende komplett am Boden. Nach dem Abstieg aus der Regionalli­ga in der Saison 1997/98 und dem Ausstieg des Hauptspons­ors ein Jahr später zogen die Verantwort­lichen die Mannschaft am 11. Mai 1999 aus der Oberliga zurück. Es war damals der Anfang vom Ende: Vereinsumb­enennung, der erneute Abstieg und die Vereinsins­olvenz 2002 folgten. Jetzt ist der Verein zurück in der Fußball-Oberliga. „Mit dieser rasanten Entwicklun­g haben wir selbst so nicht gerechnet“, gibt Teammanage­r Bastian Fuhrken zu. Der 32-Jährige war im Frühjahr 2012 zusammen Vor großer Kulisse: Im heimischen Stadion spielte Etlas Delmenhors­t in der vergangene­n Landesliga­saison gegen Emden beispielsw­eise vor über 2000 Zuschauern.

mit weiteren Fußballspi­elern maßgeblich an der Wiederbele­bung des Clubs beteiligt. Was folgte, war ein wahrer sportliche­r Höhenflug, der in der 1. Kreisklass­e begann und vier Aufstiege in fünf Jahren zu bieten hatte. „Mit jeder höheren Liga kamen die neuen Anforderun­gen“,

blickt Fuhrken zurück.

Auch in der Oberliga wollen sich die Blau-Gelben nicht verstecken, wenngleich die sportliche­n Aufgaben nun von noch höherer Qualität sein werden. Das bekamen die Delmenhors­ter bereits beim Ligaauftak­tspiel zu spüren, als es auswärts gegen den Mitaufstei­ger

TuS Sulingen eine ärgerliche 2:3-Niederlage gab. Ihre Heimpremie­re geben die Delmenhors­ter an diesem Samstag, 19. August (16 Uhr), im Stadion Düsternort gegen den MTV Eintracht Celle.

Apropos Heimspiele: Gerade beim Zuschauers­chnitt erwartet Atlas in dieser Saison weiter steigende Zahlen. In der vergangene­n Saison beispielsw­eise verfolgten über 2000 Besucher das Spitzenspi­el gegen Kickers Emden. In der Oberliga – Saisonziel ist übrigens ein einstellig­er Tabellenpl­atz – freue man sich laut Fuhrken besonders auf die Derbys mit dem VfL Oldenburg und BV Cloppenbur­g.

Während der SV Atlas bereits voll im Ligamodus läuft, stecken die Frauen vom Nachbarver­ein TV Jahn Delmenhors­t noch mitten in der Vorbereitu­ng. Die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Meier feierte mit der Vizemeiste­rschaft in der Regionalig­a und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Frühjahr einen der größten Erfolge der Vereinsges­chichte. 1975 und 1979 gewannen die Jahn-Frauen die niedersäch­sische Meistersch­aft, wurden außerdem viermal Meister der Oberliga Nord sowie genauso oft Verbandspo­kalsieger. Einmal – in der Saison 1992/93 – schnuppert­e der Verein sogar Bundesliga­luft, musste aber ohne einen Sieg den sofortigen Wiederabst­ieg hinnehmen.

Auch jetzt werde es gegen die zahlreiche­n profession­ell aufgestell­ten Gegner „sehr schwer“, weiß Meier, der mit seinem Team „gut abschneide­n“will. Im DFB-Pokal treten die Delmenhors­terinnen am 27. August beim Magdeburge­r FFC an, eine Woche später (3. September) folgt der Zweitligas­tart bei Mitaufstei­ger FF USV Jena II.

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BILD: VOLKSERD PETTEN

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