Windenergie günstiger dank Auktionen
Vergütung in zweiter Ausschreibungsrunde deutlich gefallen
Zumeist haben Bürgergesellschaften den Zuschlag erhalten. Daran gibt es aber auch Kritik.
BONN – Windenergie aus Anlagen im Landesinneren wird nach dem Systemwechsel von Festpreisvergütung hin zu Ausschreibungen weiter günstiger. Die Ausschreibungen waren zu Jahresbeginn mit einer Gesetzesänderung eingeführt worden, um die explodierenden Kosten der EEGUmlage einzudämmen.
In der zweiten Ausschreibungsrunde sei die Vergütung für die Betreiber nun um mehr als einen Cent pro Kilowattstunde auf durchschnittlich 4,28 Cent gefallen, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag mit. 67 Bewerber hätten Zuschläge für neue Anlagen mit einem Gesamtvolumen von gut 1000 Megawatt bekommen. Räumlich liegt der Schwerpunkt in Ostdeutschland. Netzagenturchef Jochen Homann lobte den intensiven Wettbewerb in der Ausschreibung: Beworben hatten sich mehr als 281 Bieter.
Bürgergesellschaften von lokalen Privatleuten werden in den Ausschreibungen bevorzugt, um sie verstärkt an der Energiewende zu beteiligen. Sie bekommen beispielsweise wesentlich länger Zeit (54 statt 30 Monate) für die Umsetzung der Projekte.
95 Prozent des Zuschlagvolumens entfalle auf solche Bürgergesellschaften mit vielen lokal verankerten Teilhabern, heißt es in der Mitteilung der Bundesnetzagentur. Allerdings gibt es in der Branche Kritik, dass Stromkonzerne Bürger als Strohmänner vorschickten und damit das Gesetz umgingen. Ein Netzagentursprecher wollte sich dazu nicht äußern.