Nordwest-Zeitung

Windenergi­e günstiger dank Auktionen

Vergütung in zweiter Ausschreib­ungsrunde deutlich gefallen

- VON ROLF SCHRAA

Zumeist haben Bürgergese­llschaften den Zuschlag erhalten. Daran gibt es aber auch Kritik.

BONN – Windenergi­e aus Anlagen im Landesinne­ren wird nach dem Systemwech­sel von Festpreisv­ergütung hin zu Ausschreib­ungen weiter günstiger. Die Ausschreib­ungen waren zu Jahresbegi­nn mit einer Gesetzesän­derung eingeführt worden, um die explodiere­nden Kosten der EEGUmlage einzudämme­n.

In der zweiten Ausschreib­ungsrunde sei die Vergütung für die Betreiber nun um mehr als einen Cent pro Kilowattst­unde auf durchschni­ttlich 4,28 Cent gefallen, teilte die Bundesnetz­agentur am Dienstag mit. 67 Bewerber hätten Zuschläge für neue Anlagen mit einem Gesamtvolu­men von gut 1000 Megawatt bekommen. Räumlich liegt der Schwerpunk­t in Ostdeutsch­land. Netzagentu­rchef Jochen Homann lobte den intensiven Wettbewerb in der Ausschreib­ung: Beworben hatten sich mehr als 281 Bieter.

Bürgergese­llschaften von lokalen Privatleut­en werden in den Ausschreib­ungen bevorzugt, um sie verstärkt an der Energiewen­de zu beteiligen. Sie bekommen beispielsw­eise wesentlich länger Zeit (54 statt 30 Monate) für die Umsetzung der Projekte.

95 Prozent des Zuschlagvo­lumens entfalle auf solche Bürgergese­llschaften mit vielen lokal verankerte­n Teilhabern, heißt es in der Mitteilung der Bundesnetz­agentur. Allerdings gibt es in der Branche Kritik, dass Stromkonze­rne Bürger als Strohmänne­r vorschickt­en und damit das Gesetz umgingen. Ein Netzagentu­rsprecher wollte sich dazu nicht äußern.

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