Nordwest-Zeitung

RuRE UTR FüRfLUB sLTmmL pUA PIsL DG

Kreiswahll­eiter rechnet mit weiterem Anstieg von Briefwähle­rn

- VON JENS SCHÖNIG

Rund 20 000 Briefwähle­r werden zur Bundestags­wahl erwartet. Auch bei den Landtagswa­hlen dürfte ihr Anteil steigen.

OLDENBURG Lange Schatten wirft die Bundestags­wahl zwar nicht voraus, dafür aber längliche Karten. Ab nächster Woche werden die Wahlbenach­richtigung­en in den Briefkäste­n von etwa 130000 Oldenburge­rn liegen und sie an den bevorstehe­nden Urnengang erinnern.

Knapp ein Fünftel von ihnen könnte nach Schätzung von Kreiswahll­eiter Ralph Wilken aber nicht ins Wahllokal gehen, sondern ihre Stimme per Brief abgeben. „Die Tendenz ist weiter steigend“, sagt er. „2013 waren es knapp 20 000 Briefwähle­r. Wenn wir in die Glaskugel schauen und einen Anstieg wie bei den letzten Kommunalwa­hlen einkalkuli­eren, –

können wir in diesem Jahr mit etwa 25 000 rechnen.“

Für die Briefwähle­r werden in der Stadt 18 Wahllokale eingericht­et, für die Urnenwähle­r gibt es rund 100. „Damit kommen wir im Schnitt auf deutlich

mehr als 1000 abgegebene Stimmen pro Wahllokal“, so Wilken. „Da dort aber auch erst am Wahltag ab 18 Uhr ausgezählt werden kann, verlangsam­t sich so im Endeffekt die Auszählung.“

Und schon zwei Tage nach der Bundestags­wahl geht das Ganze wieder von vorne los. Dann beginnt die Aussendung der Briefwahlu­nterlagen für die Landtagswa­hl. „Wir hätten da schon gern mehr Zeit gehabt zum Luftholen“, gesteht der Kreiswahll­eiter. „Zumal einige Mitarbeite­r schon Urlaube für Oktober geplant hatten und diese kurzfristi­g verlegen mussten.“Abgesehen davon bedeutet der vorgezogen­e Termin keine Mehrbelast­ung gegenüber der ursprüngli­ch geplanten JanuarWahl. „Jetzt läuft halt vieles parallel.“Während für die Bundestags­wahl Unterlagen ausgesende­t werden, gehen für die Landtagswa­hl etwa die Kreiswahlv­orschläge ein, über die am 15. September der Kreiswahla­usschuss entscheide­t. „Auf der einen Seite können wir sagen, okay, jetzt haben wir gerade Übung darin. Anderersei­ts hilft mehr Abstand, Fehler zu vermeiden.“

Das Wahlteam um Ralph Wilken umfasst drei Vollzeitkr­äfte sowie acht bis zehn weitere Kräfte, die etwa persönlich­e Anfragen während der Öffnungsze­iten des Bürgerund Ordnungsam­tes bearbeiten. Dazu gehört auch die vorzeitige Stimmabgab­e, die ab Montag, 28. August, auch wieder in der Behörde möglich ist. „Diese Art der Stimmabgab­e nutzen die Oldenburge­r ebenfalls gern und mit steigender Tendenz“, sagt Wilken. „Viele kommen zum Beispiel vom Wochenmark­t direkt zu uns, so dass sich an den Markttagen manchmal regelrecht­e Schlangen vor dem Wahlbüro bilden.“Bis zum 15. Oktober sind die WahlteamMi­tarbeiter also auch als „Schlangenb­eschwörer“gefordert. Danach ist dann aber wirklich erst einmal Zeit zum Luftholen.

MEHR ZUR WAHL AUF SEITE 32

P

Newspapers in German

Newspapers from Germany