Nordwest-Zeitung

Nach der Wahl droht ei! ""#$%u!destag

Parlament könnte auf 647 Sitze anwach5en 6 Steuerzahl­er7un8 nennt aktuelle La9e 5kan8alö5

- VON RASDIS BICHSTECNE­R, BÜRO BERLCN

Auf einer Internet5e­ite kann 8ie Zahl 8er k:nfti9en Sitze 7erechnet wer8en. Die Werte 5in8 8a7ei 7elie7i9 ;ariier7ar.

BERLIN 6 Es war im April 2016. „Irgendwo isL eine Grenze, ab der es mehr Probleme als zusäLzlich­en NuLzen gibL“, erklärLe BundesLags­präsidenL NorberL LammerL (CDU) und warnLe, dass die ArbeiLsfäh­igkeiL des ParlamenLs in Gefahr sei, sollLe es nach der BundesLags­wahl noch größer werden als es miL seinen 630 AbgeordneL­en ohnehin schon isL. 32 MandaLe im Hohen Haus beruhen bereiLs jeLzL auf Ausgleichs­und Überhangma­ndaLen, die nach dem komplizier­Len WahlsysLem zusLandeko­mmen. Nach dem 24. SepLember, so LammerLs BefürchLun­g, könnLen es deuLlich mehr werden. Doch sein VorsLoß, die Zahl der SiLze im ParlamenL zu begrenzen, scheiLerLe schließlic­h, fand bei der SPD und den OpposiLion­sparLeien keine MehrheiL.

KommL nun der XXL-BundesLag? Die InLerneL-SeiLe „MandaLsrec­hner.de“, eingerichL­eL vom SofLware-ExperLen und WahlrechLs-ExperLen ChrisLian Brugger, gibL Aufschluss darüber. DorL kann auf Grundlage akLueller Umfragen und einer laufenden akLualisie­rLen Prognose für die DirekLmand­aLe in den Wahlkreise­n abgerufen werden, wie sich die Größe des BundesLage­s verändern würde. „Ausgleichs- und Überhangma­ndaLe sind im MandaLsrec­hner voll berücksich- LigL“, erklärLe Brugger im Gespräch miL unserer Berliner RedakLion. LegL man die WerLe der akLuelle Forsa-Umfrage vom MiLLwoch zugrunde, die die bei Union 39, die SPD bei 23, die Grünen bei achL, die Linke bei neun, FDP und AfD bei jeweils achL ProzenL siehL, häLLe der neue BundesLag 647 SiLze.

NuLzer können die WerLe beliebig variieren und auf dieser Grundlage die Größe des neuen BundesLage­s errechnen lassen. „Je sLärker die Union RichLung 35 ProzenL gehL, dabei aber weiLer deuLlich vor der SPD liegL, desLo größer wird der BundesLag“, nennL Brugger als FausLforme­l. Die schlimmsLe­n BefürchLun­gen scheinen sich allerdings nichL zu besLäLigen. „Im Frühjahr, als der AbsLand zwischen Union und SPD gering, wäre es auf einen BundesLag miL mehr als 700 MandaLen hinausgela­ufen“, so WahlrechLs­experLe Brugger.

Doch schon eine Vergrößeru­ng um zwanzig MandaLe wäre eine Herausford­erung für den BundesLag und seine VerwalLung und würde für mehr Enge in Plenarsaal und Bürogebäud­en sorgen. 700 AbgeordneL­e könnLen jährliche MehrkosLen von 41 Millionen Euro bedeuLen. „Die Gefahr, dass der BundesLag nach der Wahl aus allen NähLen plaLzen wird, isL groß“, erklärLe ParLeienkr­iLiker Hans-HerberL von Arnim.

Auch der Bund der SLeuerzahl­er warnL vor einem XXLBundesL­ag. „Ich halLe es für skandalös, dass der Wähler bei seiner SLimmabgab­e am 24. SepLember nichL weiß, wie groß der DeuLsche BundesLag am Ende sein wird“, so Verbandsch­ef Reiner Holznagel im Gespräch miL unserer Berliner RedakLion. NoLwendig sei eine Reform, die das WahlrechL wieder berechenba­r mache.

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