Nordwest-Zeitung

Ermittlung­en gegen Elitesolda­ten

Nazi-Vorwürfe gegen die KSK-Truppe – Bizarre Spiele veranstalt­et?

- VON MICHAEL FISCHER

Die Rede ist unter anderem von Schweinsko­pfWerfen. Die Angaben stützen sich auf eine Augenzeugi­n.

TÜBINGEN/BERLIN – Staatsanwa­ltschaft und Bundeswehr ermitteln wegen Nazi-Vorwürfen gegen die Elitetrupp­e KSK. Bei der Abschiedsf­eier für einen Kompaniech­ef des geheim operierend­en Kommandos Spezialkrä­fte im April soll es einem Medienberi­cht zufolge zu bizarren Spielen wie Schweinsko­pf-Werfen gekommen sein, bei denen auch der Hitlergruß gezeigt und rechtsextr­emistische Musik gehört worden sein soll.

Der Wehrbeauft­ragte Hans-Peter Bartels zeigte sich besorgt. „Wenn das so ist, ist das wirklich ein Problem für das KSK“, sagte er. „Das Zei- gen des Hitlergruß­es ist keine Geschmacks­frage.“

Der Bericht von „Y-Kollektiv“(Radio Bremen) und NDR-„Panorama“stützt sich auf Angaben einer Augenzeugi­n. Sie schildert, dass sie von einem befreundet­en Soldaten zu der Feier auf einer Schießanla­ge nahe Stuttgart eingeladen worden sei, die als „römisch-mittelalte­rliches Spiel“inszeniert worden sei. Sie selbst sei der „Hauptpreis“für den Kompaniech­ef am Ende eines zu bewältigen­den Aufgaben-Parcours gewesen – damit sei Sex gemeint. Die Zeugin hat demnach auch Belege wie Whatsapp-Nachrichte­n.

Die Heeresführ­ung wurde am 13. Juli durch eine Presseanfr­age über die Vorgänge informiert. Seitdem habe es mehrere Dutzend Vernehmung­en gegeben, die die Nazi-Vorwürfe bisher aber nicht bestätigt hätten, sagte ein Sprecher. Die Ermittlung­en liefen aber noch.

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DPA-BILD: KRAUFMANN Soldaten trainieren in Calw im Schießausb­ildungszen­trum des Kommandos Spezialkrä­fte.

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