Start-Spezialisten hoffen auf Fußball-Fest
Rekordmeister München eröffnet Saison gegen Leverkusen – Zuletzt Rekordsieg gegen Werder
Die Bayern wollen den sechsten Titel in Serie einfahren. Welttorhüter Manuel Neuer wird den Auftakt verpassen.
MÜNCHEN – Endlich wieder Bundesliga – 90 Tage Sommerpause sind vorbei. Die Eröffnungsspiel-Spezialisten des FC Bayern wollen auch ohne ein Comeback des neuen Kapitäns Manuel Neuer als Hauptdarsteller dafür sorgen, dass gegen Bayer Leverkusen nach den üblen Randalebildern vom Pokal-Skandalspiel in Rostock eine makellose Fußball-Show in gut 200 Länder übertragen wird. „Es ist ein Fest, auf das sich die ganze Welt freut“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge zur Auftaktveranstaltung an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) in der Münchner Arena.
Bayern gegen Bayer gilt auf den mit 75000 Zuschauern voll besetzten Rängen nicht als Risikospiel. Und auf dem Platz erscheint die Sache auch eindeutig: Alles andere als ein Auftaktsieg der Münchner Stars müsste als erste Überraschung der 55. Spielzeit eingeordnet werden.
Carlo Ancelotti machte vor dem Start in seine zweite Saison als Bayern-Coach jedenfalls eine klare Ansage: „Ich denke, wir können, wir wollen
und wir müssen es besser machen!“Die Meisterschaft allein würde den 58-jährigen Italiener nicht mehr glücklich machen. Leverkusens neuer Trainer Heiko Herrlich äußerte sich derweil kess zur MegaAufgabe für seine Mannschaft. „Die Frage muss sein:
Mist für Bayern München, dass die jetzt gegen uns spielen müssen?“, sagte er.
Seit 2002 eröffnet der Meister die Saison mit einem Heimspiel – nie verlor der Titelverteidiger. Neunmal waren die Bayern im Einsatz, achtmal gewannen sie. Die aktuelle
Serie steht bei vier Erfolgen. Zuletzt gab es ein 5:0 gegen den Hamburger SV (2015) und einen 6:0-Rekordsieg gegen Werder Bremen (2016).
„Es geht endlich los, jeder freut sich drauf. Das erste Spiel der Saison ist immer sehr wichtig, um direkt reinzukommen“, erklärte Joshua Kimmich. Und der Nachfolger von Philipp Lahm auf der rechten Abwehrseite ergänzte mit Blick auf eine anfangs holprige Vorbereitung angesichts der jüngsten Erfolge im Supercup und Pokal: „Da haben wir gezeigt, dass wir den Schalter umlegen konnten.“
Auf einen Aufstellungspoker mit Manuel Neuer verzichtete Ancelotti. „Er wird nicht spielen“, sagte der Coach am Donnerstag. „Kein Risiko“, lautete die Begründung vier Monate nach Neuers Mittelfußbruch. Im Tor wird Sven Ulreich stehen, der sich gerade im Supercup gegen Borussia Dortmund in guter Verfassung präsentierte. Auch Jérôme Boateng, Thiago, Javi Martínez, Juan Bernat und Real-Madrid-Leihgabe James Rodríguez werden bei Bayern noch fehlen.
Die sechste Meisterschaft am Stück steht ganz oben im Pflichtenheft der Münchner Profis und von Coach Ancelotti. Eine „2 minus“gab der Italiener für sein erstes BayernJahr. Präsident Uli Hoeneß sieht den teuersten Kader der Liga „sehr gut verstärkt“mit dem 41,5 Millionen Euro teuren Rekordeinkauf Corentin Tolisso, James sowie den deutschen Nationalspielern Sebastian Rudy und Niklas Süle. „Das sind hungrige Spieler, die den etablierten Spielern Feuer unter dem Hintern machen“, sagt Hoeneß.