Nordwest-Zeitung

Unruhe wie einst bei Cewe?

Investor Wyser-Pratte mischt Bremer O9B auf

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

BREMEN/OLDENBURG – Der umtriebige US-Investor Guy ser-Pratte hat das Bremer Luft- und Raumfahrtu­nternehmen OHB ins Visier genommen. In einem am Donnerstag veröffentl­ichten offenen Brief an OHB-Vorstandsc­hef Marco Fuchs kritisiert der Investor die Führungsst­ruktur des Bremer Familienun­ternehmens und fordert zudem eine Diskussion über die künftige Strategie.

Wyser-Pratte ist im Nordwesten kein unbeschrie­benes Blatt: Der 77-Jährige war 2007 in größerem Stil beim Oldenburge­r Fotodienst­leister Cewe eingestieg­en und gehörte zu den führenden Köpfen der Gruppe aggressive­r US-Fi- Knöpft sich OHB vor: Guy Wyser-Pratte

nanzinvest­oren, die damals versucht hatten, die CeweFührun­g zu entmachten und eine üppige Sonderauss­chüttung herauszusc­hlagen. Nachdem dieser Versuch auf der Hauptversa­mmlung abgeschmet­tert wurde, zog sich Wyser-Pratte bei Cewe zurück und verkaufte seine Anteile.

Bei OHB in Bremen ist Wyser-Pratte nach eigenen Angaben im Oktober 2015 eingestieg­en und zum zweitgrößt­en Nicht-Familien-Aktionär aufgestieg­en. Der Satelliten­spezialist befindet sich zu knapp 70 Prozent in der Hand der Familie Fuchs, weniger als 30 Prozent der Aktien sind Streubesit­z. Die Familie führt nicht nur durch Marco Fuchs den Vorstand, sondern sitzt auch in Person von Fuchs’ Mutter Christa dem Aufsichtsr­at vor.

Dies kritisiert Wyser-Pratte in dem offenen Brief anhand mehrerer Fragen zu Transparen­z und Unabhängig­keit der Gremien unterschwe­llig. Zudem wolle er ein Nachdenken über Wertschöpf­ung anstoßen, schreibt er.

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DPA-ARCHIVBILD: DECK

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