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Verdacht des Vatermordes
OLDENBURG – „Ich vermisse Vater sehr“: Der 49-jährige Oldenburger, der an Heiligabend 2016 seinen Vater in dessen Wohnung ermordet haben soll, hat sein Schweigen gebrochen und im Prozess vor der Schwurgerichtskammer erklärt, den Tod des Vaters nicht geplant zu haben.
In seiner Erklärung sprach der ehemalige Justizbedienstete von einer schwierigen Kindheit und einer langen Haftstrafe wegen Betruges. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis habe sich sein Vater liebevoll um ihn gekümmert, so der Angeklagte. Der 78-Jährige habe aber darauf bestanden, Heiligabend gemeinsam zu feiern. Als Familie tue man das. Er aber habe mit seiner neuen Freundin feiern wollen.
Um das möglich zu machen, habe er dem Vater K.-o.Tropfen in ein Getränk gekippt, damit dieser einschlafe und er ungestört die Wohnung verlassen könne. Der Vater müsse dann auch lange geschlafen haben, nachts allerdings sei er tot gewesen. „Ich war noch nicht bereit, Papa gehen zu lassen“, begründete der Angeklagte den Umstand, dass er die Leiche des Vaters wochenlang in einem Kleiderschrank aufbewahrt hatte.
Der 49-Jährige bestritt erneut die Tötungsabsicht. Die Anklage dagegen sah das anders. Sie geht weiter von Mord aus. Ein Grund für die Zwischenlagerung der Leiche sei es gewesen, weiterhin die Rente des Vaters beziehen zu können. Vom Handy des Toten wurden SMS versendet, um den Anschein eines Lebendigen zu erwecken.