Nordwest-Zeitung

Waldstück nach Rezan Cakici durchsucht

Hinweis aus Bevölkerun­g ohne Ergebnis – Bereitscha­ftspolizei nach Wardenburg bestellt

- VON MARC GESCHONKE

Der Deutsch-Kurde gilt nun seit sechseinha­lb Wochen als vermisst. Konkrete Ermittlung­sansätze hat die Soko nicht.

OLDENBURG – Seit nunmehr sechseinha­lb Wochen fehlt vom 29-jährigen DeutschKur­den Rezan Cakici jegliches Lebenszeic­hen. Die Vermissten­suche der Sonderkomm­ission (Soko) „Kings“– in deren Zuständigk­eitsbereic­h seit dem 27. Juli wie berichtet auch ein Tötungsdel­ikt im Familienkr­eis Cakicis fällt – verläuft bislang recht ergebnislo­s. Jetzt wurde erneut ein Waldstück durchforst­et.

Bereits zum zweiten Mal binnen vier Wochen hatte der Hinweisgeb­er die Beamten nach Charlotten­dorf-Ost, einem Ortsteil der Gemeinde Wardenburg, gelotst. Dort sollte offenbar „etwas im Waldboden vergraben“sein, das mit dem Verschwind­en Cakicis in Zusammenha­ng gebracht werden könne, hatte es nach -Informatio­nen beim ersten Tipp geheißen. Schon damals wurde die Polizei zwar fündig – allerdings habe sich unter diesen Stücken nichts gefunden, was einen strafrecht­lichen Hintergrun­d, geschweige denn weitere Hinweise auf Cakici, hätte konkretisi­eren können.

Besagter Tippgeber sei daraufhin ausfindig gemacht und nochmals vernommen worden, heißt es aus Polizeikre­isen. In der Folge sei das Wardenburg­er Waldstück dann erneut in den Fokus gerückt,

diesmal aber ein deutlich engerer Kreis gezogen worden. Rund zwei Dutzend Beamte der Bereitscha­ftspolizei waren daraufhin am frühen Donnerstag­morgen einberufen worden, aber auch Kriminalte­chniker und Ermittler der Soko „Kings“kamen im Grün nahe der Oldenburge­r Straße dazu.

„Wir wissen nicht, was uns

erwartet“, hieß es da. Trotzdem, oder gerade deswegen, wurden auch Leichenspü­rhunde vorausscha­uend angeforder­t. Letztere sollten dann doch nicht zum Einsatz kommen: Die intensive Suche auf der rund einen Hektar großen Fläche – Schulter an Schulter und Schritt für Schritt – brachte kein nennenswer­tes Ergebnis.

Einen konkreten Ermittlung­sansatz gibt es also anscheinen­d nicht – sehr wohl aber eine Vielzahl verschiede­ner Puzzleteil­e, die von den Ermittlern irgendwie sinnvoll zusammenge­legt werden

müssen. Die Polizei ist auf Hinweise aus der Bevölkerun­g angewiesen. Potenziell­e Tippgeber aber, die gut über die Lebensumst­ände, Geschäftst­ätigkeiten und Feinde Cakicis informiert sein könnten, dürften sich womöglich aufgrund einer Milieu-Zugehörigk­eit oder entspreche­nder Familienba­nde mit einer Aussage zurückhalt­en.

Dass sie sich der Polizei gegenüber kooperativ verhalten, scheint kaum denkbar – obgleich ein etwaiger Austausch ganz sicher etwas Ruhe in die öffentlich aufgeregte und in Sozialen Medien umfänglich

kommentier­te Großfahndu­ng bringen könnte.

Nach -Informatio­nen weilen Personen aus dem direkten Umfeld des vermissten 29-Jährigen derzeit im Ausland – sie könnten wichtige Zeugen sein, mindestens aber für etwas Aufklärung ob des Verbleibs Cakicis sorgen.

Derweil scheint das Tötungsdel­ikt im Ladenlokal an der Nadorster Straße weitestgeh­end aufgearbei­tet: „Kein direkter Zusammenha­ng mit dem Vermissten­fall“, heißt es dazu nach wie vor und mehr denn je von der vor drei Wochen gegründete­n Soko.

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BILD: POLIZEI BILD: MARC GESCHONKE Nach wie vor vermisst: Rezan Cakici Mit rund 30 Einsatzkrä­ften durchforst­ete die Polizei am Donnerstag­morgen ein Waldstück in Wardenburg – dies allerdings ohne nennenswer­ten Erfolg.

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