Waldstück nach Rezan Cakici durchsucht
Hinweis aus Bevölkerung ohne Ergebnis – Bereitschaftspolizei nach Wardenburg bestellt
Der Deutsch-Kurde gilt nun seit sechseinhalb Wochen als vermisst. Konkrete Ermittlungsansätze hat die Soko nicht.
OLDENBURG – Seit nunmehr sechseinhalb Wochen fehlt vom 29-jährigen DeutschKurden Rezan Cakici jegliches Lebenszeichen. Die Vermisstensuche der Sonderkommission (Soko) „Kings“– in deren Zuständigkeitsbereich seit dem 27. Juli wie berichtet auch ein Tötungsdelikt im Familienkreis Cakicis fällt – verläuft bislang recht ergebnislos. Jetzt wurde erneut ein Waldstück durchforstet.
Bereits zum zweiten Mal binnen vier Wochen hatte der Hinweisgeber die Beamten nach Charlottendorf-Ost, einem Ortsteil der Gemeinde Wardenburg, gelotst. Dort sollte offenbar „etwas im Waldboden vergraben“sein, das mit dem Verschwinden Cakicis in Zusammenhang gebracht werden könne, hatte es nach -Informationen beim ersten Tipp geheißen. Schon damals wurde die Polizei zwar fündig – allerdings habe sich unter diesen Stücken nichts gefunden, was einen strafrechtlichen Hintergrund, geschweige denn weitere Hinweise auf Cakici, hätte konkretisieren können.
Besagter Tippgeber sei daraufhin ausfindig gemacht und nochmals vernommen worden, heißt es aus Polizeikreisen. In der Folge sei das Wardenburger Waldstück dann erneut in den Fokus gerückt,
diesmal aber ein deutlich engerer Kreis gezogen worden. Rund zwei Dutzend Beamte der Bereitschaftspolizei waren daraufhin am frühen Donnerstagmorgen einberufen worden, aber auch Kriminaltechniker und Ermittler der Soko „Kings“kamen im Grün nahe der Oldenburger Straße dazu.
„Wir wissen nicht, was uns
erwartet“, hieß es da. Trotzdem, oder gerade deswegen, wurden auch Leichenspürhunde vorausschauend angefordert. Letztere sollten dann doch nicht zum Einsatz kommen: Die intensive Suche auf der rund einen Hektar großen Fläche – Schulter an Schulter und Schritt für Schritt – brachte kein nennenswertes Ergebnis.
Einen konkreten Ermittlungsansatz gibt es also anscheinend nicht – sehr wohl aber eine Vielzahl verschiedener Puzzleteile, die von den Ermittlern irgendwie sinnvoll zusammengelegt werden
müssen. Die Polizei ist auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Potenzielle Tippgeber aber, die gut über die Lebensumstände, Geschäftstätigkeiten und Feinde Cakicis informiert sein könnten, dürften sich womöglich aufgrund einer Milieu-Zugehörigkeit oder entsprechender Familienbande mit einer Aussage zurückhalten.
Dass sie sich der Polizei gegenüber kooperativ verhalten, scheint kaum denkbar – obgleich ein etwaiger Austausch ganz sicher etwas Ruhe in die öffentlich aufgeregte und in Sozialen Medien umfänglich
kommentierte Großfahndung bringen könnte.
Nach -Informationen weilen Personen aus dem direkten Umfeld des vermissten 29-Jährigen derzeit im Ausland – sie könnten wichtige Zeugen sein, mindestens aber für etwas Aufklärung ob des Verbleibs Cakicis sorgen.
Derweil scheint das Tötungsdelikt im Ladenlokal an der Nadorster Straße weitestgehend aufgearbeitet: „Kein direkter Zusammenhang mit dem Vermisstenfall“, heißt es dazu nach wie vor und mehr denn je von der vor drei Wochen gegründeten Soko.