Dressur-Equipe deklassiert Konkurrenz
Deutsches Team holt Gold – Springreiterin Klaphake patzt
GÖTEBORG – Schon vor dem letzten Ritt durfte sich das deutsche Dressur-Team über Gold freuen. Isabell Werth hätte gar nicht mehr reiten müssen – so überlegen gewann das Quartett um die erfolgreichste Reiterin der Welt bei der Europameisterschaft in Göteborg. „Das war eine starke Leistung“, schwärmte Equipe-Chef Klaus Roeser am Mittwochabend. Silber ging an Dänemark vor Schweden.
„Wir waren die bei weitem stärkste Nation“, sagte Sönke Rothenberger. Der 22-Jährige hatte am Mittwoch den Vorsprung so weit ausgebaut, dass die anderen Mannschaften chancenlos waren. Während Werth sich mit ihrer Stute Weihegold noch auf dem Abreiteplatz vorbereitete, schwanden die theoretischen Zweifel am deutschen Sieg mit der letzten dänischen Starterin Cathrine Dufour.
Mit dem Erfolg rehabilitierte sich die führende DressurNation für den peinlichen Gold-Jubel: Isabell Werth war mit Weihegold als letzte Reiterin an der Reihe – der EM-Titel stand da schon fest.
Auftritt bei der Heim-EM vor zwei Jahren. In Aachen trat das Team mit dem nicht mehr fitten Wunderpferd Totilas an und erhielt nur Bronze.
Am Dienstag hatten Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Damsey und Dorothee Schneider (Framersheim) mit Sammy Davis Jr. vorgelegt und das Team weit in Führung gebracht. Am Mittwoch ritt
Rothenberger mit Cosmo und sagte: „Für das Team war das heute genug, fürs Einzel müssen wir uns noch verbessern.“Am Freitag gibt es Medaillen im Grand Prix Special und am Samstag in der Kür.
Einen durchwachsenen Start legte hingegen das deutschen Springreiter-Team hin. Nach der ersten von drei Teilprüfungen liegt das Quartett mit drei EM-Neulingen auf Platz sieben. Es führt die Schweiz vor Frankreich und Schweden.
Dabei missglückte sowohl das EM-Debüt von Laura Klaphake aus Steinfeld (Kreis Vechta) mit Catch me if you can als auch das von Maurice Tebbel (Emsbüren) mit Chacco’s Son. Am Ende standen die Plätze 59 (Tebbel) und 65 (Klaphake) unter 80 Startern.
Klaphake patzte mit ihrer Stute am Wassergraben und kassierte insgesamt acht Strafpunkte. „Den Fehler am Wasser nehme ich auf meine Kappe, der zweite war ein Folgefehler“, kommentierte die 23Jährige: „Wir bleiben optimistisch und kämpfen weiter.“
Ohne Fehler blieb am Mittwoch nur Routinier Marcus Ehning (Borken), der 43-Jährige liegt mit Pret A Tout im Einzel auf Platz zwei hinter dem Schweden Peder Fredericson. Philipp Weishaupt (Riesenbeck) hatte als Schlussreiter mit Convall einen Abwurf und liegt in der Einzelwertung auf Platz 13.