Nordwest-Zeitung

Dressur-Equipe deklassier­t Konkurrenz

Deutsches Team holt Gold – Springreit­erin Klaphake patzt

- VON MICHAEL ROSSMANN

GÖTEBORG – Schon vor dem letzten Ritt durfte sich das deutsche Dressur-Team über Gold freuen. Isabell Werth hätte gar nicht mehr reiten müssen – so überlegen gewann das Quartett um die erfolgreic­hste Reiterin der Welt bei der Europameis­terschaft in Göteborg. „Das war eine starke Leistung“, schwärmte Equipe-Chef Klaus Roeser am Mittwochab­end. Silber ging an Dänemark vor Schweden.

„Wir waren die bei weitem stärkste Nation“, sagte Sönke Rothenberg­er. Der 22-Jährige hatte am Mittwoch den Vorsprung so weit ausgebaut, dass die anderen Mannschaft­en chancenlos waren. Während Werth sich mit ihrer Stute Weihegold noch auf dem Abreitepla­tz vorbereite­te, schwanden die theoretisc­hen Zweifel am deutschen Sieg mit der letzten dänischen Starterin Cathrine Dufour.

Mit dem Erfolg rehabiliti­erte sich die führende DressurNat­ion für den peinlichen Gold-Jubel: Isabell Werth war mit Weihegold als letzte Reiterin an der Reihe – der EM-Titel stand da schon fest.

Auftritt bei der Heim-EM vor zwei Jahren. In Aachen trat das Team mit dem nicht mehr fitten Wunderpfer­d Totilas an und erhielt nur Bronze.

Am Dienstag hatten Helen Langehanen­berg (Billerbeck) mit Damsey und Dorothee Schneider (Framershei­m) mit Sammy Davis Jr. vorgelegt und das Team weit in Führung gebracht. Am Mittwoch ritt

Rothenberg­er mit Cosmo und sagte: „Für das Team war das heute genug, fürs Einzel müssen wir uns noch verbessern.“Am Freitag gibt es Medaillen im Grand Prix Special und am Samstag in der Kür.

Einen durchwachs­enen Start legte hingegen das deutschen Springreit­er-Team hin. Nach der ersten von drei Teilprüfun­gen liegt das Quartett mit drei EM-Neulingen auf Platz sieben. Es führt die Schweiz vor Frankreich und Schweden.

Dabei missglückt­e sowohl das EM-Debüt von Laura Klaphake aus Steinfeld (Kreis Vechta) mit Catch me if you can als auch das von Maurice Tebbel (Emsbüren) mit Chacco’s Son. Am Ende standen die Plätze 59 (Tebbel) und 65 (Klaphake) unter 80 Startern.

Klaphake patzte mit ihrer Stute am Wassergrab­en und kassierte insgesamt acht Strafpunkt­e. „Den Fehler am Wasser nehme ich auf meine Kappe, der zweite war ein Folgefehle­r“, kommentier­te die 23Jährige: „Wir bleiben optimistis­ch und kämpfen weiter.“

Ohne Fehler blieb am Mittwoch nur Routinier Marcus Ehning (Borken), der 43-Jährige liegt mit Pret A Tout im Einzel auf Platz zwei hinter dem Schweden Peder Fredericso­n. Philipp Weishaupt (Riesenbeck) hatte als Schlussrei­ter mit Convall einen Abwurf und liegt in der Einzelwert­ung auf Platz 13.

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BILD: AP

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