Nordwest-Zeitung

Kerber erreicht nächsten Tiefpunkt

Titelverte­idigerin scheitert bei US Open bereits in erster =unde

- VON ULRIKE WEINRICH

NEW YORK – Angeli‘ue Kerber winkte wie in Trance noch einmal ins weite Rund, dann flüchtete sie mit hängendem Kopf von der größten TennisBühn­e der Welt. Ausgerechn­et in ihrer Wohlfühloa­se New York hat Kerber einen Albtraum erlebt und ist bereits in der ersten Runde der US Open gescheiter­t. Die Titelverte­idigerin unterlag der 19-jährigen Weltrangli­sten-45. Naomi Osaka (Japan) am Dienstag nach einer enttäusche­nden Vorstellun­g in nur 65 Minuten mit 3:6, 1:6. Es ist das erste Mal seit 2005, dass eine Titelverte­idigerin in Flushing Meadows die zweite Runde verpasste.

„Das war nicht mein Tag. Ich habe immer geglaubt, dass ich das Match noch drehen kann, denn ich kam eigentlich mit einem guten Gefühl hierher“, sagte Kerber. Ein wenig kämpferisc­h gab sie sich trotzdem: „Ich gebe nicht auf. Ich weiß, was ich kann.“

353 Tage nach ihrem Triumph in New York musste Kerber damit den nächsten bitteren Rückschlag hinnehmen. Bereits bei den French Open hatte sie die Auftakthür­de nicht nehmen können. Die 29-jährige Kielerin, nach ihren Siegen bei den Australian Open und im Big Apple 2016 als Nummer eins ins Jahr gestartet, wird damit aus den Top Ten fallen.

Die Anspannung war Kerber bereits anzusehen, als sie mit gesenktem Kopf, aber hochkonzen­triertem Blick die 23 771 Zuschauer fassende Arena betrat. Die zuletzt an Ellbogenpr­oblemen laborieren­de Kerber fand im ArthurAshe-Stadium zu keiner Zeit ins Match. Die 29-Jährige wirkte verunsiche­rt, gehemmt, bewegte sich nicht gut – und ließ sich von der mutig agierenden Osaka den Schneid abkaufen.

Alexander Zverev erreichte derweil die zweite Runde – wenn auch mühevoller als erwartet. Der an Nummer vier gesetzte Hamburger setzte sich in der Nacht zum Dienstag gegen den Qualifikan­ten Darian King aus Barbados mit 7:6 (11:9), 7:5, 6:4 durch. Der 20-Jährige trifft nun auf den gleichaltr­igen Kroaten Borna Coric, der in der Weltrangli­ste Platz 61 belegt. „Es muss alles ein bisschen besser werden. Das wird ein schwierige­s Match“, meinte Zverev.

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DPA-BILD: FRANKLIN Völlig frustriert: AngeliGue Kerber

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