Nordwest-Zeitung

440 000 Flutopfer in Texas beantragen Hilfe

185 000 Häuser ganz oder +eilweise beschädig+ – Neue Wirbels+ürme

- VON FRANK FUHRIG UND GABRIELE CHWALLEK

HOUSTON – US-Präsident Donald Trump hat Flutopfer in Texas bei einem Treffen Mut zugesproch­en und sich „sehr glücklich“über die bisherigen Rettungs- und Hilfsmaßna­hmen geäußert. Am Sonntag schlossen Gläubige im ganzen Land die Menschen in den von „Harvey“verwüstete­n Gebieten in ihr Gebet ein. Aber während sich das Wasser in den meisten Teilen von OstTexas nach und nach zurückzieh­t, hat sich im Atlantik ein neuer starker Wirbelstur­m zusammenge­braut. Vorläufig ist jedoch völlig unklar, ob „Irma“eine Gefahr für das USFestland darstellen wird.

Am Sonntag war der Hurrikan der drittstärk­sten von fünf Kategorien noch 1600 Kilometer von den Kleinen Antillen entfernt. Das Hurrikan-Zentrum in Miami erwartete, dass der Sturm bei seinem weiteren Zug über das Wasser weiter an Stärke zulegt. Ob er die Geflutete Autos im texanische­n Port Arthur

Region am Golf von Mexiko oder die US-Küste ansteuern wird, dürfte erst gegen Ende der Woche klarer sein.

Wie groß das Ausmaß der Verwüstung­en durch Wirbelstur­m „Harvey“ist, wird mit sinkenden Wasser-Pegelständ­en immer deutlicher. Der Sender ABC zitierte die texanische Behörde für Katastroph­enmanageme­nt mit der

Schätzung, dass insgesamt mindestens 185000 Häuser ganz oder teilweise beschädigt worden seien. Viele Menschen – etwa in der Metropole Houston – konnten inzwischen erstmals nach Flucht oder Rettung aus den Fluten mit eigenen Augen sehen, was „Harvey“mit ihrem Zuhause, ihrem Hab und Gut angerichte­t hat. Dabei gab es wiederholt herzzerrei­ßende Szenen. Besonders angespannt blieb die Lage in der Stadt Beaumont: Sie ist weiterhin weitgehend von der Versorgung mit Wasser und Nahrung von außen abhängig.

Am Samstag erhöhte die Trump-Regierung den Anteil der Bundeshilf­en, die für das Aufräumen von Schutt und Müll in Texas gewährt werden. Bereits am Freitag hatte das Weiße Haus in zwei Stufen beim Kongress erste Hilfsgelde­r in Höhe von rund 14,5 Milliarden Dollar (12,2 Milliarden Euro) beantragt.

Die Summen gelten jedoch nur als eine Art „Anzahlung“: Nach Schätzunge­n könnten die Hilfen, die aus Washington benötigt werden, die 100Milliar­den-Dollar-Marke überschrei­ten. Bereits 440 000 Menschen haben Anträge auf Unterstütz­ung aus dem Bundestopf gestellt, denn nur ein kleiner Teil der Flutopfer in Texas ist gegen Hochwasser versichert.

ANALYSE, SEITE 4

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AP-BILD: HERBERT

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