Nchlafprobleme nehmen stark zu
Jedem dritten Befragten fällt das Einoder Durchschlafen schwer
Häufig kommen die Menschen abends nicht zur Ruhe. Das Smartphone sollte nicht neben dem Bett liegen.
OLDENBURGER LAND – Jeder kennt das Problem, wenn man abends zu Bett geht und nicht einschlafen kann. Viele Betroffenen nehmen ihre Probleme mit ins Schlafzimmer, das sprichwörtliche Gedankenkarussell beginnt sich zu drehen. Andere müssen am nächsten Morgen früh raus, sind aber eigentlich nicht müde und viele wissen überhaupt nicht, warum es ihnen schwer fällt, einzuschlafen. Im „Gesundheitsreport 2017“der Krankenkasse DAK sind Schlafstörungen das Schwerpunktthema. Dazu wurden bundesweit über 5 000 Versicherte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt.
45 Prozent der Befragten aus Niedersachsen gaben an, ziemlich oft oder meistens müde zu sein. Ein Viertel schläft in der Regel nur fünf
Stunden oder weniger und jeder dritte Befragte gibt an, unter Einschlaf- oder Durchschlafstörungen zu leiden. „Schlafprobleme nehmen innerhalb der Gesellschaft zu“, sagt Frank Miklis von der DAK Oldenburg. Dabei gebe es viele unterschiedliche Formen, gemeinsam sei aber das Leitsymptom, dass der Schlaf nicht erholsam ist. Gaben 2009 noch 43 Prozent der Befragten in Niedersachsen an, in den letzten vier Wochen unter Schlafproblemen zu leiden, behaupten das sieben Jahre später fast 82 Prozent.
Erstaunlich an dieser Aussage ist, dass nur fünf Prozent der Befragten wegen ihrer Schlafprobleme schon einmal
in ärztlicher Behandlung waren – vor allem, weil sie das Problem nicht als Krankheit ansehen. Dabei sind Schlafstörungen laut Miklis oft eine Vorstufe für andere Erkrankungen.
Dabei sei es für die meisten Menschen nicht schwer, ihr Schlafproblem in den Griff zu bekommen, sagt Miklis. „85 Prozent der Befragten geben an, vor dem Schlafengehen Filme oder Serien zu schauen. 63 Prozent erledigen private Angelegenheiten am Smartphone oder Laptop und jeder Achte kümmert sich noch um dienstliche Dinge“, beschreibt Miklis. Dabei sei es wichtig, zur Ruhe zu kommen, zu entspannen. Dazu gehöre auch, das Smartphone nicht unmittelbar neben dem Bett liegen zu haben – denn das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen, sei alles andere als entspannungsfördernd.
Aber was tun, wenn es mit dem Schlafen nicht klappt. „Der häufigste Weg ist der Griff zum Schlafmittel“, sagt Kay Heintzen vom Kompetenzzentrum Schlaf. Der Oldenburger Bettenhändler rät davon aber ab. „Medikamente sind keine Dauerlösung“, betont er. Es sei viel wichtiger, die Gründe der Schlafprobleme zu hinterfragen.
Und die Gründe seien oft banal. „Das können Gerüche sein, die als störend empfunden werden, eine Lichtquelle oder auch das Bett selbst“, erklärt Heintzen, der in diesem Zusammenhang von Schlafhygiene spricht. Die müsse stimmen, um einen günstigen Rahmen für einen erholsamen Schlaf zu bieten. „Betroffene Menschen müssen herausfinden, worauf sie reagieren und dagegen etwas unternehmen, dann klappt es auch mit dem Schlaf“, ist Heintzen sich sicher. Ansonsten empfiehlt auch er den Gang zum Arzt.