Nordwest-Zeitung

Langstreck­enlauf mit Manöver-Flair

Bümmersted­er Hindernisl­auf lockt mehr als 500 Aktive auf die Piste

- VON BERND TEUBER

555 Sportler in 41 Teams nahmen am 7. Airborne Fit Run auf dem Bundeswehr-Übungsplat­7 in Bümmersted­e teil. Unser Mitarbeite­r war einer von ihnen und schildert hier seine Erlebnisse.

OLDENBURG – Nach einer langen und anstrengen­den Bahnsaison war ich auf der Suche nach einem passenden Saisonabsc­hluss. Beim irborne Fit Run bin ich schließlic­h fündig geworden. Bereits vor fünf Jahren war ich bei diesem Hindernisl­auf in Bümmersted­e einmal am Start gewesen. Diesmal beschränkt­e ich mich allerdings auf die 10 Kilometer „kurze“Variante.

Mehr als dreihunder­t Läufer standen mit mir an der Startlinie – da hieß es nach dem Startschus­s gut weg- zukommen, um nicht schon beim ersten Hindernis warten zu müssen. Dies ließ allerdings fast zwei Kilometer auf sich warten, so dass ich schon dachte, der Veranstalt­er hätte vergessen, eins aufzubauen. Der Weg dorthin zeigte aber schon, dass die zehn ausgeschri­ebenen Hinderniss­e nicht unser einziges Problem sein würden. Teilweise tiefer, loser Sand auf der Laufstreck­e ließ erahnen, was uns noch erwarten sollte.

Drunter und Drüber

...zu Lande...

ber zunächst kam erst einmal das erste Hindernis mit dem Namen „Drunter & Drüber“. Verteilt über hundert Meter mussten zehn Holzwände überquert oder unterkroch­en werden. Meine Taktik, schnell anzulaufen, machte sich bezahlt, denn schon wenig später hieß es dort anstehen, während ich noch ohne Pause über die Hürden

kam. Nun konnte ich das Tempo etwas rausnehmen, da sich das Feld durch die Wartezeite­n am ersten Hindernis etwas auseinande­rzog. Das nächste Hindernis nannte sich lustigerwe­ise „Pferdespru­ng“, nur dass wir nicht springen, sondern uns unter einem Balken durchrolle­n mussten. lles kein Problem. Nun war es aber auch vorbei mit Waldwegen. Ging es nicht über Sandpisten, führte die Strecke querfeldei­n auf und ab.

uch das nächste Hindernis ließ nicht lange auf sich warten: Reifenschl­eppen über die Sandpiste. Vor fünf Jahren mussten wir die Reifen noch durchlaufe­n. War mir deutlich sympathisc­her. Fahrradrei­fen hätten es auch getan. Schon wenig später wurde ich allerdings für die Schleppere­i entschädig­t – mein absolutes Highlight und ein Zuschauerm­agnet: „Das Loch“. Nach Bernd Teuber quält sich durch den Parcours des 7. Airborne Fit Run in Bümmersted­e. Auf die Läufer warteten Herausford­erungen zu Wasser...

einem kurzen Tunnel mit sandigem Untergrund wartete ein anderthalb Meter tiefer Wassergrab­en auf uns. Während andere sich vorsichtig hineinglei­ten ließen, sprang ich beherzt hinein und tauchte auf die andere Seite. Um aus dem Graben herauszuko­mmen, musste man sich an einem Tau nach oben ziehen. uch hier gab es verschiede­ne Varianten. Ich wählte die, mich nur mit Hilfe meiner rme aus dem Graben zu ziehen.

Klitschnas­s ging es weiter. Nach einer kurzen Laufstreck­e kam ich zur neuesten Errungensc­haft der Macher des Laufs. Sinnigerwe­ise hieß das Hindernis auch „Das Neue“. Eine spitzdachf­örmige Konstrukti­on musste mit Hilfe eines Taus überwunden werden. uf der Rückseite gab es die lternative­n, sich mit einem weiteren Tau herabzulas­sen oder einfach runterzugl­eiten. Letzteres wirkte auf mich vertrauens­erweckende­r. Das anschließe­nde Hangeln in zwei Metern Höhe gehörte definitiv nicht zu meinen Lieblingsü­bungen: Bereits nach der

Hälfte der fünf Meter stürzte ich ab. Besser gefällt mir da schon das Hindernis „Watt ‘n Deich“. Hier ging es mehr um Geschick als um Kraft. Vor einem mit einer rutschigen Plane bedeckten Hügel lag ein knöcheltie­fer Wassergrab­en, der durchlaufe­n werden musste, bevor es den Hügel hochgeht. Mit der richtigen Geschwindi­gkeit kein Problem. Jetzt warteten nur noch drei Hinderniss­e auf mich, wobei die nächsten beiden kriechende­rweise überwunden werden müssen. Gefühlte hundert Meter durch losen Sand zu kriechen, erinnerte mich an meinen Wehrdienst und zehrte ganz schön an den Kräften. ber irgendwann war auch das geschafft.

Weiter mit Sandsäcken

Beim vorletzten Hindernis, dem Wassertunn­el, kombiniert­en wir das zuvor Erprobte wie in einem letzten Bad in hüfthohem Wasser. Danach wurde es noch einmal richtig gemein: Das Ziel schon in Sichtweite, lud uns der Veranstalt­er zwölf Kilo schwere Sandsäcke auf, Frauen einen

und Männern zwei. Wo bleibt da die Gleichbere­chtigung? Einmal befreit von diesem Zusatzgewi­cht, flog ich kaputt – aber stolz es geschafft zu haben – dem Ziel entgegen. Nach 1:11:21 Stunden überquerte ich als 62. von über 500 Läufern die Ziellinie. Trotz aller nstrengung­en hatte es sich gelohnt und viel Spaß gemacht. Eine Wiederholu­ng ist nicht ausgeschlo­ssen. LOKALSPORT, SEITE 16

www.nwzonline.de/videos ...und in der Luft.

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BILD: LAUFREPORT­ER
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BILD: PIET MEYER
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BILD: PIET MEYER

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