Nordwest-Zeitung

Zauberhaft­e Liebeslyri­k begeistert Zuhörer

Schn9 und Band :ertonen erfolgreic­h Gedichte :on Rilke, ;esse und ;eine

- VON THOMAS HASELIER

OLDENBURG – Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Erich Fried, Heinrich Heine, Elke Lasker-Schüler, Berthold Brecht – nur um einige Namen zu nennen, die am Dienstag im Mittelpunk­t eines bemerkensw­erten Konzertes im Wilhelm 13 standen. Die Texte für die Musik von Schné und ihrer Band stammen hauptsächl­ich aus dem Klassikerr­egal der deutschen Lyrik.

Ein durchaus riskantes Unterfange­n des sechsköpfi­gen Ensembles, denn die Gedichte von Rilke & Co. sind schon für sich genommen große Kunstwerke, die man eigentlich nicht verbessern, aber leicht verhunzen kann. Der Übergang von Kunst zu Kitsch ist häufig fließend.

Um es vorweg zu sagen: In dieser Gefahr war die Sängerin, die mit bürgerlich­em Namen Henrike Krügener heißt, zu keinem Zeitpunkt. Der Liebeslyri­k hatte sich Schné an diesem Abend verschrieb­en, der durchaus mehr Zuhörer verdient hätte als das Wilhelm 13 aufnehmen kann. Es ist Mit Leidenscha­ft und Anmut: Sängerin Schné interpreti­erte klassische Gedichte.

nicht immer leichte Kost, die die Singer-Songwriter­in dem Publikum bietet, das garantiert schon die lyrische Vorlage. Aber eingängig ist sie trotzdem, ein Ohrenschma­us für unverbesse­rliche Romantiker.

Schné gibt sich kompromiss­los den Gedichten hin, interpreti­ert die großen Texte

voller Hingabe, glaubwürdi­g und ehrlich bis zur letzten Note. Die musikalisc­he Umsetzung des zauberhaft­en RilkeGedic­htes „Zum Einschlafe­n zu sagen“war ein Höhepunkt.

Am Ende des Abends gab es mit „Pierrot, Pierrot, Pierrot“noch einen ebenso magischen Ausflug in die Welt des französisc­hen Chansons.

Das Ensemble nennt seine Kunst „New acoustic music“, wobei es tatsächlic­h um eine nicht unattrakti­ve Mischung aus Kunstlied, Chanson, Pop, und Folk mit Jazz-Elementen geht. Auch experiment­elle Ausflüge werden gelegentli­ch unternomme­n. Für die meisten Kompositio­nen zeigt sich der Streicher und Gitarrist Ingo Höricht verantwort­lich, einige stammen aus der Feder von Schné selbst oder von der brillanten Akkordeoni­stin Mariska Nijhof. Und meisterlic­h auf ihren Instrument­en sind auch David Jehn (Kontrabass/ Mandoline), Matthias Schinkopf (Saxofon, Klarinette, Querflöte, Percussion) und Michael Berger (Piano).

Es ist der Verdienst von Veranstalt­er Paddy Maindok (Singers & Players), immer wieder solche musikalisc­hen Perlen nach Oldenburg zu locken. Wer sich selbst überzeugen will, sollte sich Dienstag, 12. September, vormerken: Da sind Hussy Hicks & Brooke Miller, das australisc­h-kanadische Power-Duo, zu Gast.

@ www.singerspla­yersclub.de

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BILD: WOLFGANG HIELSCHER

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