Nordwest-Zeitung

Oldenburge­r lieben Einkauf vor Ort

PHK-Aktion „Heimat shoppen“an diesem Freitag und :amstag – :tärkung der :tadt

- DO; KARSTEN RÖHR

Die IHK, das CMO und die Einzelhand­elsgeschäf­te werben für den Einkauf in der Heimat. Damit soll die :tadt insgesamt attraktiv bleiben.

OLDENBURG – Die sodenburge­r lieben ihre Stadt, ihre Innenstadt und ihre Fußgängerz­one. Sie bummeln hier nicht nur, sondern sie kaufen hier auch ein. Das hat die jüngste IHK-Umfrage bei 200 Oldenburge­r Unternehme­n unterstric­hen. Die Werte für „attraktive Innenstadt“und „vielfältig­en Einkaufsmö­glichkeite­n“waren die Top-Ergebnisse fürs ganze Oldenburge­r Land.

Trotzdem steht auch hier der Einzelhand­el unter Druck. Längere Leerstände und häufigere Wechsel sind Zeichen dafür. Auch der Verlust unverwechs­elbarer Geschäfte wie Monse, Wiener, Annett, Ullmann oder Rats-Apotheke, oft der Ersatz durch weniger originelle Geschäfte, haben der Attraktivi­tät nicht gutgetan, bedauern manche Oldenburge­r. Hinzu kommt: Rund zehn Prozent des Umsatzes sind an den Online-Bereich abgegeben worden, in den nächsten Jahren könnte die Quote noch auf 20 Prozent steigen, so die Prognosen. Umso mehr sieht die IHK die Notwendigk­eit, das Bewusstsei­n für ein vitales und attraktive­s Oldenburg zu schärfen.

Mit der ersten IHK-Aktion „Heimat shoppen“steht der Einzelhand­el an diesem Freitag und Samstag im Blickpunkt – mit Aktionen von Einzelhänd­lern, um das Thema „Heimat shoppen“zu unterstrei­chen. Das City-Management (CMO) ist mit im Boot.

„Manchen Menschen ist nicht so bewusst, dass die Händler in ihrer Stadt oder Nachbarsch­aft eine viel größere Funktion erfüllen als nur die der reinen Bedarfsdec­kung“, sagt der CMO-Vorsitzend­e Friedrich-August Fisbeck.

Neben der Gewerbeste­uer für den städtische­n Haushalt trügen sie unmittelba­r zur Lebensqual­ität der Bürger bei: „Der lokale Händler bietet Arbeits- und Ausbildung­splätze. Er unterstütz­t Sportverei­ne, kulturelle und soziale Einrichtun­gen durch Sponsoring. Er berät, hat ein offenes Ohr für seine Kunden und bietet einen umfangreic­hen Kundenserv­ice, den ein Onlinehänd­ler nicht leisten kann“, so Fisbeck. Dabei sei der Wert des persönlich­en Kontakts

nicht zu unterschät­zen.

„Die Oldenburge­r Fußgängerz­one, die Stadtteilz­entren, der Kiosk um die Ecke – sie alle spielen eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen und würden schmerzlic­h vermisst, wenn es sie einmal nicht mehr geben sollte“, sagte Fisbeck.

Die Einzelhänd­ler begrüßen die Aktion. Florian Isensee sagte dazu am Donnerstag: „Wenn ein gemeinscha­ftliches Bewusstsei­n geschaffen und gepflegt wird, dann hilft das, das ist großartig.“Das sei aber ein Geschäft auf Gegenseiti­gkeit, denn „unabhängig davon muss der Einzelhand­el zeigen, was er tatsächlic­h besser kann als ,online’. Es muss richtige Gründe geben, warum man zum Einzelhand­el gehen soll. Die gibt es ja.“Je-

der Einzelhänd­ler müsse dafür „seine Hausaufgab­en machen“. Isensee: „Es muss Spaß machen, einkaufen zu gehen. Das fängt bei der Freundlich­keit der Mitarbeite­r an, wie man seine Waren präsentier­t, was man für ein Sortiment hat, denn bestimmte Sachen sucht keiner mehr im Einzelhand­el.“

Freizeit und Einkauf müssten stärker verknüpft werden. Dazu zählten auch KundenAkti­onen mit Lieferante­n, die Weihnachts­beleuchtun­g, Aktivitäte­n wie die der ,Guten Adressen’, Schnäppche­nmarkt zum Stadtfest, der Tweed Run und vieles mehr. Isensee: „Nicht alles ist glorreich, aber wir müssen etwas tun, auch um heranwachs­ende neue Zielgruppe­n zu überzeugen.“

Unternehme­n wie das Modehaus Leffers, das hier seit 90 Jahren beheimatet ist, stellen die eigene Beziehung zum Standort derzeit sogar in den Mittelpunk­t – auch mit Blick auf das 50-jährige Bestehen der Fußgängerz­one und das Thema „Heimat shoppen“. Marketingl­eiterin Marie-Céline Goux sagte am Donnerstag: „Die Stadt macht einen Teil unserer Identität aus. Wir widmen deshalb der Beziehung zu Oldenburg unser neues Saisonkonz­ept. Wir stellen die gesamte Herbst/ Winter-Saison unter das Motto ,verliebt in Oldenburg’ – von der Dekoration bis zur Zusendung der Geschichte­n und Bilder der Kunden, die ihre Beziehung zur Innenstadt spiegeln.“

 ?? BILD: DITTRICH ?? Stehen auf Oldenburg und den Einkauf in der Fußgängerz­one: Anastasia und Kristina bei der Jubiläumsf­eier.
BILD: DITTRICH Stehen auf Oldenburg und den Einkauf in der Fußgängerz­one: Anastasia und Kristina bei der Jubiläumsf­eier.

Newspapers in German

Newspapers from Germany