Nordwest-Zeitung

Verfehlen

- VON STEFANIE DOSCH

Lurrikan „Irma“ist „monströs“, „wirklich schlimm“und hat ein „absolut historisch­es Zerstörung­spotential“. Man könnte fast meinen, US-Präsident Donald Trump wäre stolz auf die erste große Naturkatas­trophe seiner nicht an Katastroph­en armen kurzen Amtszeit.

Stur ist er aber auf jeden Fall. Von dem Wort „Klimawande­l“will der mächtigste Mann der Welt, der den amerikanis­chen Umweltschu­tzbehörden und Umweltschu­tzgesetzen bereits eine massive Schrumpfku­r verordnet hat, weiterhin nichts wissen und wird dementspre­chen auch weiterhin nichts dafür tun, den Klimawande­l zu verhindern oder zumindest abzumilder­n.

Schuld an „Irma“ist er jedoch nicht, dazu reichen acht Monate Präsidents­chaft nun wirklich nicht aus. Schuld sind all die anderen, die in den vergangene­n Jahren meinten, dass lästige Thema Klimaschut­z als nachrangig abtun zu können oder allein mit ein paar netten Phrasen abarbeiten zu können – und zwar sowohl jenseits als auch diesseits des Atlantiks.

Deutschlan­d, das nach dem US-Rückzieher vom Pariser Klimaschut­zabkommen gern mit dem Finger auf Trump zeigt, wird wohl seine Klimaschut­z-Ziele für 2020 verfehlen. Wenn man sich die zaghaften umweltpoli­tischen Wahlverspr­echen der meisten Parteien anschaut, werden wir sie wohl sogar deutlich verfehlen.

@ Die Autorin erreichen Sie unter Dosch@infoautor.de

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