Erstes Tor beschert Werder ersten Punkt
Bremer spielen dank Treffer von Thomas Delaney 1:1 in Berlin – Trainer Nouri zufrieden
Berlin war nach zwei Patzern in Werders Defensive durch Leckie in Führung gegangen. SturmZugang Belfodil kam erst in der Endphase.
BERLIN – Alexander Nouri eilte erst zu der Frau, die Geschichte geschrieben hatte – dann widmete sich der FußballTrainer von Werder Bremen erleichtert seiner Mannschaft. Das erste Tor, der erste Punkt: Mit dem 1:1 (0:1) bei Hertha BSC konnte Nouri am Sonntag bestens leben. Beim Bundesliga-Debüt der Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus (Langenhagen) verhinderte Werder die saisonübergreifend sechste Niederlage nacheinander. „Wir sind jetzt in der Liga endlich angekommen. Das Ergebnis ist absolut gerechtfertigt“, sagte Nouri, der allerdings mit dem Gegentor in der ersten Halbzeit haderte: „Das haben wir leider selbst eingeleitet.“
Mittelfeldmotor Thomas Delaney (59. Minute), der zuletzt schon in den beiden WM-Qualifikationsspielen für Dänemark vier Tore erzielt hatte, erlöste die zuvor torund punktlosen Bremer mit dem ersten Saisontreffer. Zuvor hatte der Australier Mathew Leckie (38.) die Berliner in Führung gebracht, weil zunächst Robert Bauer gepatzt hatte und dann Ludwig Augustinsson auf einen FoulPfiff von Steinhaus spekulierte, anstatt dem Torschützen konsequent zu folgen.
„Da darf er natürlich nicht abschalten, da muss ich mit dem Spieler noch mal sprechen“,
kritisierte Nouri, der ansonsten mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden war: „Wir haben das vor allem in der ersten Halbzeit gut gemacht und hatten die besseren Torchancen. In der zweiten Halbzeit war die Partie dann ausgeglichen, das Remis geht in Ordnung.“
Nouri hatte sich in seinem 3-5-2-System wie bereits am ersten Spieltag bei der TSG Hoffenheim (0:1) für die offensivere Variante im Mittelfeld
entschieden. Der Österreicher Florian Kainz stand anstelle des defensiveren Jerome Gondorf in der Anfangsformation. Sturm-Zugang Ishak Belfodil saß wie erwartet auf der Bank, kam ab Minute 86 zu seinem Liga-Debüt.
Vor 49118 Zuschauern im Olympiastadion hatte Kainz dann auch die erste Chance (4.). Beim unplatzierten Abschluss des vom starken Fin Bartels freigespielten Delaney war die Hertha im Glück (22.).
Werder kombinierte in den ersten 45 Minuten sicher und brachte den Ball über die Flügel immer wieder gefährlich vor das Tor. Hertha tat sich dagegen im Spielaufbau gegen die dicht stehenden Bremer schwer. Die schnellen Außen Leckie und Alexander Esswein liefen sich mehrfach fest, in der Zentrale reihten sich Fehlpässe aneinander, Kapitän Vedad Ibisevic im Sturmzentrum war lange abgemeldet. Kurz vor der Halbzeit war der
Bosnier jedoch hellwach, als er mit einem Ballgewinn die Führung einleitete.
Nach der Pause wurde Hertha zunächst druckvoller, verfiel jedoch schnell wieder in alte Muster. Im Gegensatz zum ersten Durchgang schlug Bremen aus den individuellen Fehlern der Gastgeber nun aber Kapital: Nach Niklas Starks fahrlässigem Kopfball in den eigenen Strafraum erzielte Delaney den hochverdienten Ausgleich. „Thomas setzt sich da sehr gut durch“, lobte Nouri den Dänen.
In der Folge blieb die Partie ausgeglichen. Beinahe hätte Max Kruse in der Nachspielzeit noch für den ersten Sieg gesorgt, der Rechtsschuss des Bremer Angreifers strich aber knapp am Tor vorbei.