Basketballer nähern sich Medaille
EUROPAMEI TER CHAFT Deutschland bezwingt Frankreich und trifft nun auf Spanien
Daniel Theis war dieses Mal bester Werfer des deutschen Teams. Dennis Schröder genießt bei der EM einige Privilegien.
ISTANBUL/OLDENBURG – Entspannt genossen Dennis Schröder & Co. ihren Achtelfinal-Coup auf der Tribüne. Selbstbewusst verfolgten die deutschen Basketballer den Auftritt der Konkurrenz – auch nach dem größten Erfolg seit der Glanzzeit von Dirk Nowitzki soll bei der EM in Istanbul noch lange nicht Schluss sein. „Wir können hier jeden schlagen, wenn wir alles richtig machen“, betonte der 23jährige Anführer nach dem überraschenden 84:81 über Mitfavorit Frankreich. „Keiner hätte erwartet, dass wir Frankreich schlagen“, sagte Daniel Theis. Im Viertelfinale trifft die deutsche Mannschaft an diesem Dienstag auf Spanien.
Mit 22 Punkten, wichtigen Distanztreffern und krachenden Dunks führte der NBANeuling von den Boston Celtics das deutsche Team an und bewies, dass nicht immer nur Schröder (Atlanta Hawks) als bester Werfer glänzen muss. Nach einer holprigen ersten Halbzeit drehte Aufbauspieler Schröder aber noch auf und entnervte die Franzosen mit 21 Zählern und acht Assists. Karsten Tadda von den EWE Baskets Oldenburg kam auf zwei Punkte.
Auch Bundestrainer Chris Fleming schwärmte natürlich von seinen beiden NBA-Profis, die den deutschen Basketball als Doppelspitze von der erst dritten EM-Medaille träumen lassen. „Daniel und Dennis waren heute herausragend“, lobte Fleming: „Dennis hat unseren Jungs den Glauben vermittelt, dass wir es schaffen können. Es war mit Abstand sein bestes Spiel bei diesem Turnier, er hat seine Reife als Anführer und Spielmacher bewiesen.“
Für diese Qualitäten erfüllt der Deutsche Basketball Bund seinem NBA-Jungstar auch diverse Sonderwünsche wie ein Auto und eine Wohnung in der Vorbereitung. „2015 war das noch nicht so“, sagte Schröder zu den Vorzügen. Auch, dass seine Freunde und Familie im Teamhotel übernachten dürfen, war Bedingung für die EM-Teilnahme. Schröder: „Das ist der Respekt, von dem ich geredet habe. Wenn der da ist, spiele ich immer Nationalmannschaft.“