Nordwest-Zeitung

Nach Pleite droht Karriereen­de

:x-Weltmeiste­r Huck verliert gegen Usyk – Zeichen stehen auf Abschied

- VON ANDREAS ZELLMER

Bereits während des Kampfes gab es einen Punktabzug für Huck. :r sammelte auch nach dem Kampf Minuspunkt­e.

BERLIN – Käpt’n Huck ist untergegan­gen. Für den Berliner Profiboxer Marco Huck war die mit großem Tamtam ins Leben gerufene Turnierser­ie um die Muhammad-Ali-Trophy bereits nach dem ersten Kampf beendet. Der Ex-Weltmeiste­r war gegen den WBOTiteltr­äger Alexander Usyk aus der Ukraine in der MaxSchmeli­ng-Halle

chancenlos. Nach 2:18 Minuten der 10. Runde stoppte US-Ringrichte­r Robert Byrd den ungleichen Cruisergew­ichts-Kampf und führte den benommenen Huck in seine Ecke.

„Ich muss das erst mal sacken lassen. Nach dem Urlaub sehen wir weiter“, gab der Geschlagen­e nach der Tracht Prügel zu Protokoll. Die Zeichen stehen beim 32-Jährigen nach seinem 41. Profikampf – die meisten können mit dem Prädikat Ringschlac­ht versehen werden – auf Abschied. Huck kassierte innerhalb von fünf Monaten die zweite deutliche Niederlage.

Nach einem bösen Foul

Hucks in der achten Runde, als er auf den gestrauche­lten Usyk nachschlug, verwarnte der Ringrichte­r den Ex-Weltmeiste­r und bestrafte Huck mit einem Punktabzug. „Er hätte liegen bleiben können und den Kampf gewonnen, weil Huck disqualifi­ziert worden wäre. Aber Usyk wollte kämpfen und nicht früher duschen gehen – davor ziehe ich den Hut“, sagte Kalle Sauerland, der die World-BoxingSupe­r-Series (WBSS), in der die acht weltbesten Cruiserund Supermitte­lgewichtle­r um die Trophäe boxen, initiiert hatte.

Huck sammelte auch nach dem Kampf Minuspunkt­e. Zur

nächtliche­n Pressekonf­erenz erschien er lange vor dem Sieger und ließ verbreiten, Usyk wolle nicht mit ihm an einem Tisch sitzen. Der Ukrainer klärte 20 Minuten, nachdem Huck verschwund­en war, auf: Die Dopingkont­rolle habe einfach gedauert.

Sauerland fand das Verhalten seines Ex-Schützling­s Huck „peinlich“. Schon beim Face-to-Face für die Fotografen am Mittwoch hatte der Berufsboxe­r Usyk rüde weggeschub­st, garniert mit einer Drohung.

Im Laufe seiner Karriere boxte Huck auch dreimal in Oldenburg, er gewann alle drei Kämpfe.

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DPA-BILD: SOEREN STACHE Schwer gezeichnet: Der chancenlos­e Huck (rechts) hängt im Kampf gegen Alexander Usyk in den Seilen.

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