Grundstein für Personalübernahme gelegt
Eurowings und Ufo handeln Tarifvertrag für Angestellte der insolventen Air Berlin aus
Eurowings will bis zu 90 der mehr als 140 Jets. Man hofft auf einen Zuschlag bei dem nun endenden Bieter-Wettstreit.
FRANKFURT/KÖLN/BERLIN – Die Lufthansa-Tochter Eurowings bereitet sich intensiv auf die Übernahme von Personal der insolventen Air Berlin vor. Mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat sich die Gesellschaft jetzt grundsätzlich auf einen „Tarifvertrag Wachstum“geeinigt, der die Bedingungen für schnelle Neueinstellungen festlegt. Insbesondere gebe es eine faire Vergütung und die Berufserfahrung der Wechsler werde angemessen berücksichtigt, erklärten Fluggesellschaft und Gewerkschaft. Details sollen erst in dieser Woche bekanntgegeben werden.
Die Eurowings will bis zu 90 der mehr als 140 Jets des insolventen Konkurrenten übernehmen und hofft auf einen Zuschlag bei dem am Freitag endenden BieterWettstreit. Parallel wird bereits seit Wochen intensiv um neues Personal geworben, bei dem erfahrene Air-BerlinFlugbegleiter hochwillkommen sind. „Durch die gemeinsam vereinbarte Anerkennung von Vorerfahrungen bei Flugbegleitern können wir allen Bewerbern bei Eurowings faire und wettbewerbsfähige Vergütungsbedingungen anbieten. Gleichzeitig gibt es keine Nachteile für das Bestandspersonal“, erklärte Eurowings-Personal-Geschäftsführer Jörg Beißel.
Die bei Air Berlin starke Gewerkschaft „Verdi“fordert aber bislang kollektive Besitzstandsregelungen für das Personal, wenn das Unternehmen oder Teile davon den Besitzer wechseln. Dies sei wegen der Kürze der Zeit aber nicht das wahrscheinlichste Szenario, sagte Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies. Mit dem Tarifvertrag Zukunft könne man externen Bewerbern, die bei Eurowings anfangen möchten, eine gute Lösung anbieten.
Die Ufo hat nach eigenen Angaben sämtliche offene Tariffragen bei den EurowingsTeilgesellschaften Eurowings GmbH und Germanwings gelöst und will sie noch in diesem Monat ihren Mitgliedern zur Urabstimmung vorlegen. Nach Angaben beider Seiten gibt es Einigungen zu Entgelten, Gewinnbeteiligung und einer allein vom Arbeitgeber zu zahlenden Altersversorgung.
Ufo verhandelt allerdings nur für einen Teil der rund 1400 Flugbegleiter. Mit „Verdi“will Eurowings in der kommenden Woche verhandeln und einen möglichst inhaltsgleichen Tarifvertrag erreichen.