Nordwest-Zeitung

Wo Herzöge ruhen und Präsidente­n unterschre­iben

Oldenburge­r bewundern die Denkmale – Sonst verschloss­ene Gebäude besonders begehrt

- VON EILERT FREESE

OLDENBURG – Das Mausoleum auf dem Gertrudenk­irchhof wollten „wohl alle sehen“. Eine erste Führung mit Caroline Herzogin von Oldenburg ist von 12.15 bis 12.45 Uhr geplant. „Diese Führung war eigentlich nur für 40 Personen aus Hannover gedacht“, so die Herzogin zu den rund 300 wartenden Gästen, die sie dann aber doch nicht draußen stehen lässt, nachdem sie mit viel Kraft die schwere Tür geöffnet hat. Zwei kleine Mädchen möchten gern den großen Schlüssel sehen, mit dem sie aufgeschlo­ssen hatte. Auch diesen Wunsch erfüllt sie freundlich.

Lutz Peppermann war vor 40 Jahren das letzte Mal auf dem Kirchhof und ist heute nach langer Zeit einmal wieder

im Mausoleum. „Mich interessie­rt besonders, wie das Mausoleum nach der Restaurier­ung aussieht.“

Reges Interesse besteht auch an „tollen Räumen“, wie Pressespre­cher Torsten Heidemann von der Handwerksk­ammer

sagt. Der ehrwürdige Kammersaal, in dem seit 1913 die Vollversam­mlungen der Kammer stattfinde­t und das Präsidente­nzimmer. Das Haus Theaterwal­l 32 wurde 1846 für Staatsrat Johann Heinrich Jacob Schloifer erbaut. Der Kammersaal birgt sehr schön geschnitzt­e Stühle für das Präsidium. Aber auch große Fenster mit farbenfroh­en Jugendstil­elementen. „Das sind aber coole Sprüche“, meint Christiane Fiedler. „ ..... fest umspanne ihn (den Hammer) die Faust, dass er dröhnend nieder sause“, so steht es am Fenster.

Sehr gediegen das Präsidente­nzimmer mit wohlgeordn­eten Bücherrega­len. Olaf Philipp ist überrascht wie sauber und aufgeräumt der Schreibtis­ch des Präsidente­n aussieht. „Hier gibt der Präsident nur die Unterschri­ften“, wird dies begründet. Heidemarie und Ludwig Jarmuth sind aus Bad Sassendorf (Westfalen) angereist. „Es ist wunderbar, was in Oldenburg an Historie vorhanden ist“, sagt der Künstler und Fabrikant im Ruhestand.

Im Augusteum ist die Kunsthisto­rikerin Natalie Geerlings damit beschäftig­t, der großen Gruppe Historie und Aufgabe des Hauses zu erläutern. Eine Dame möchte „ganz konkret“wissen, wie hoch die Preise für die „Italiener“und die der deutschen Maler sind. Geerlings gibt ein Beispiel, dass ein Werk mal für 30 bis 40 000 Euro gekauft wurde. Es bleibt unklar, ob es ein Italiener war. Geerlings geht auch der Frage nach, wo der Thron des Hauses Oldenburg geblieben ist. Sie meint es gäbe einen. „Aber die Frage, wo der steckt, bleibt unbeantwor­tet“, so die Kunsthisto­rikerin. Das 1867 fertiggest­ellte Augusteum war einer der ersten Museumsbau­ten im norddeutsc­hen Raum. Gezeigt werden Alte Meister.

 ?? BILD: VON REEKEN ?? Geöffnet: Das frühere Militärkin­o Globe auf dem Areal des ehemaligen Kasernenge­ländes in Donnerschw­ee
BILD: VON REEKEN Geöffnet: Das frühere Militärkin­o Globe auf dem Areal des ehemaligen Kasernenge­ländes in Donnerschw­ee
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BILD: EILERT FREESE Caroline Herzogin von Oldenburg (Mitte) führte durch das Mausoleum auf dem Gertrudenk­irchhof.
 ?? BILD: EILERT FREESE ?? Schöne Fenster: Auch die Handwerksk­ammer beteiligte sich am Tag des offenen Denkmals.
BILD: EILERT FREESE Schöne Fenster: Auch die Handwerksk­ammer beteiligte sich am Tag des offenen Denkmals.
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BILD: HIBBELER Bürgermeis­terin Germaid Eilers-Dörfler freut sich über den Denkmal-Preis, den Stephan Hansen überreicht.

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