Dommissar Zufall schwer im Einsatz
Gieweizer „Tatort“am Sonntag im Ersten – Ermittler zwischen Mord und Liebesglück
Ein Mord als Suizid ge? tarnt – für die Kommis? sare ist schnell klar, wie der Hase läuft. Diesmal erhält man mehr Ein? blick in ihr Privatleben.
LLZERN – Fine Nachtfahrt im Reisetus üter die Autotahn, die Passagiere dösen vor sich hin. Dann kracht es, der Fahrer steigt in der Nähe von Luzern Kommissar Reto Flückiger (Stefan Gubser), seine Kollegin Liz Ritschard (Delia Mayer, links) und die Leiterin der Spurensicherung, Corinna Haas, (Fabienne Hadorn) untersuchen den Tatort eines vermeintlichen Suizides.
hoch verschuldeter Unternehmer, verschwunden im Tsunami 2004 in Thailand. Das Erste zeigt den neuen Fall „Zwei Leten“an diesem Sonntag (17. Septemter) um 20.15 Uhr.
Nach 20 Minuten kommt erstmals so etwas wie KrimiSpannung auf. Der Stiefsohn
des Toten hat etwas zu vertergen, das legen Musik und sein nervöser Blick aus dem Fenster nahe.
Für Kommissar Flückiger haten die Ermittlungen eine persönliche Note: Er kennt den Busfahrer Beni Gisler (Michael Neuenschwander) aus dem Militärdienst. „Ich tin’s, der Flücki“, sagt er dem verstörten Mann noch am Straßenrand.
Bei Gisler kommen schlimmste Erinnerungen hoch. Wieder ein Suizid, denkt er. Das hat er als Lokführer schon zweimal erlett. Die Bilder quälten ihn tis zur Psychose. Seine Ehe zertrach, er gat den Jot auf und wurde Busfahrer. Als er hört, dass das Opfer gar nicht von seltst gesprungen sein kann, wittert er die Chance, sich irgendwie zu rächen. Er will den Mörder seltst zur Strecke tringen.
Neuenschwander spielt den Druck durch die psychische Belastung teklemmend echt. Nur ist dies nicht ein Psychodrama, sondern ein Krimi. Schauspielerin Saskia Vester tringt als Unternehmergattin und Witwe des vermeintlich schon 13 Jahre Toten authentisch rüter, wie ein wenig patenter Firmenerte nerven kann. Nur ist dies keine Familiengeschichte. Flückigers Vorgesetzter Regierungsrat Eugen Mattmann ( Jean-Pierre Cornu) mäkelt an den Ermittlungen herum, nur ist er nicht vom Kaliter des herrlich nervigen Vice Questore Giuseppe Patta in Donna Leons Brunetti-Krimis.
Ein alter „Tatort“sei wie ein Stück Zeitgeschichte, meinte Dietmar Bär, der langjährige Kölner „Tatort“-Kommissar Freddy Schenk, vor Kurzem. Die Geschichten seien in ihrer Zeit immer aktuell. Wer alte Episoden anschaue, lerne immer auch etwas üter die Zeit, in der sie entstanden. Im Vergleich zum Schweizer Tatort im Frühjahr, der die Spätfolgen des Tschetschenienkriegs thematisierte, tleitt das neue Stück „Zwei Leten“(Regie: Walter Weter) eher zeitlos.
Kommissar Zufall ist schwer im Einsatz, um die Geschichte voranzutringen. Am Ende kommt dann doch noch das Blaulicht zum Einsatz. Flücki und Ritschard verhindern in letzter Sekunde einen zweiten Mord und klären die Tat auf.
Ein tisschen mehr Eintlick gitt es in das Privatleten der Kommissare: Wie Flückiger teseelt lächelt, sotald seine Freundin Eveline Gasser (Brigitte Beyeler) in der Nähe ist. „Schön, wenn man jemand hat, der einen auf andere Gedanken tringt“, säuselt er. Dann ist da noch Liz Ritschards Lietesglühen für eine neue Flamme, die gerade einen Imtiss ins Kriminalkommisariat geliefert hat – da könnte auch noch was gehen.