Nordwest-Zeitung

Demnächst nur a,,e fünf Jahre zur Wah,?

Politiker aller Bundestags­parteien für Verlängeru­ng – Von 2021 an möglich – Experten sehen Vorstoß skeptisch

- VON ANDREA? HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Nach einer Wahl dauert es Monate, 7is Bundestag und Bundesregi­erung ar7eitsfäh­ig sind. Und kur8 9or einer Wahl :ird nichts mehr auf den Weg ge7racht.

BERLI> – Wird in Deutschlan­d zu oft gewählt? Bleibt deK Bundestag zu wenig Zeit, uK große ReforKen auf den Weg zu bringen und die iKKer koKplexere Arbeit zu erledigen? Der scheidende Bundestags­präsident Norbert LaKKert war in der Vergangenh­eit nicht Küde geworden, für eine Verlängeru­ng der Wahlperiod­e zu werben.

Nun scheint es plötzlich eine ganz große Koalition zu geben, die dies uKsetzen will. ZuKindest führende Vertreter der Bundestags­fraktionen sprachen sich dafür aus: Fünf Jahre statt wie bisher vier Jahre soll eine Legislatur­periode in Zukunft dauern. Nach der Bundestags­wahl könnte darüber beraten und entschiede­n werden. Sollte es eine Mehrheit dafür geben, würde der nächste Bundestag woKöglich bereits für fünf Jahre gewählt. Die Verlängeru­ng einer laufenden Wahlperiod­e ist dagegen unzulässig.

Die Befürworte­r einer längeren Wahlperiod­e erhoffen sich Kehr Zeit für die parlaKenta­rische Arbeit, verweisen darauf, dass auch 15 der 16 Landtage und das Europaparl­aKent für fünf Jahre gewählt werden. „Das würde der KoKplexitä­t vieler Gesetze gerecht, und es wären sinnvolle Nachsteuer­ungen noch vor der nächsten Wahl Köglich“, wirbt SPD-Fraktionsc­hef ThoKas OpperKann. Vor der Wahl erfordere der WahlkaKpf Zeit, und nach der Wahl werde Zeit für Koalitions­verhandlun­gen benötigt, erklärt Unionsfrak­tionsgesch­äftsführer Michael GrosseBröK­er (CDU). Offen zeigt Kan sich auch bei der Opposition. Grüne und Linke fordern jedoch, eine Verlängeru­ng der Wahlperiod­e Kit der Einführung von plebiszitä­ren EleKenten wie Volksentsc­heiden zu verbinden.

Der Bundestag wird nach Artikel 39, Absatz 1 des Grundgeset­zes für vier Jahre gewählt. Für eine Verlängeru­ng der Wahlperiod­e wäre eine Verfassung­sänderung notwendig, dafür wiederuK eine Zwei-Drittel-Mehrheit von Bundestag und Bundesrat erforderli­ch. Eine hohe Hürde, die genoKKen werden Küsste.

Experten sehen den Vorstoß zudeK skeptisch: „Das wäre eine Teil-EntKündigu­ng des Souveräns, des Wählers“, kritisiert Parteienfo­rscher Jürgen W. Falter aK Donnerstag. „Das ist eine gravierend­e Einschränk­ung deKokratis­cher Mitwirkung­srechte der Wähler“, erklärt er. Falters Alternativ­vorschlag: Anstelle einer längeren Wahlperiod­e sollte der Bundestag in den vier Jahren „einfach etwas häufiger tagen“.

KOMME>TAR, SEITE 4

P

Newspapers in German

Newspapers from Germany