Gefahr durch Stromausfälle
In einem Altenheim in Florida sterben acht Menschen
Durch Wirbelsturm „Irma“kamen in der Karibik und in den USA nach offiziellen Zahlen mittlerweile mindestens 61 Menschen ums Leben. Viele Straßenlaternen sind außer Betrieb.
MIAMI – Nach dem verheerenden Wirbelsturm „Irma“beschäftigt die Behörden in Florida neben den Aufräumarbeiten auch der Tod von acht Senioren in einem Pflegeheim. In der Stadt Hollywood fanden Feuerwehr und Polizei am Mittwoch drei Tote, fünf weitere seien im Krankenhaus
oder auf dem Weg dorthin gestorben, hieß es. Weitere Bewohner mussten wegen Dehydrierung, Atemnot und anderen Hitze bedingten Beschwerden behandelt werden.
Nach Angaben des Pflegeheims hatte der Sturm die Stromversorgung für die Klimaanlage des Gebäudes unterbrochen. Der zuständige Bezirk erklärte, das Pflegeheim habe bereits am Dienstag Behörden mitgeteilt, dass es keinen Strom mehr habe, es habe jedoch keine medizinischen Notfälle gemeldet oder Hilfe angefordert. Die Opfer waren zwischen 71 und 99 Jahre alt. Bill Nelson, Senator aus Florida, sagte, es handele sich bei dem Vorfall um eine unentschuldbare Tragödie. Er forderte eine polizeiliche Ermittlung.
Der Gouverneur von Florida, Rick Scott, bezeichnete die Situation als unerklärlich. Er ordnete eine Untersuchung von anderen Pflege- und Altenheimen an. Allein in der Stadt Hollywood sollten 42 Einrichtungen kontrolliert werden, sagte Sanchez. Bei Temperaturen von 34 Grad Celsius gingen Rettungskräfte in mehreren Gemeinden für Medizinchecks von Tür zu Tür. Es wurden Wasser, Eis und Mahlzeiten verteilt.
Besonders tragisch an den Todesfällen in dem Pflegeheim scheint gewesen zu sein, dass gegenüber der Einrichtung ein Krankenhaus mit funktionierender Klimaanlage zugänglich gewesen wäre. Auf die Frage, warum die Heimmitarbeiter die Patienten
nicht über die Straße ins Krankenhaus gebracht hätten, als die Temperaturen gefährlich anstiegen, sagte eine Sprecherin der Stadt Hollywood, sie könnten nicht in die Köpfe der Angestellten oder Manager der Einrichtung schauen.
Durch Wirbelsturm „Irma“kamen in der Karibik und in den USA nach offiziellen Zahlen mittlerweile mindestens 61 Menschen ums Leben.
Eine neue Panne an einem A400M-Transportflugzeug hat den Hilfseinsatz der Bundeswehr nach dem Wirbelsturm „Irma“in der Karibik verzögert. Eine der von Airbus produzierten Maschinen blieb auf dem Weg nach St. Martin bei einem Tankstopp bereits am Montag auf den Azoren liegen.