Nordwest-Zeitung

Häfen brauchen guten Anschluss

Verbands-Chef Daniel Hosseus mahnt Ausbau der Infrastruk­tur an

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Das Planungs- und Umweltrech­t muss beschleuni­gt werden. Das fordert Daniel Hosseus, Hauptgesch­äftsführer des Zentralver­bands der deutschen 6eehafenbe­triebe. Die Häfen seien darauf angewiesen.

Herr Hosseus, s e e e s er e e res er es o re HOSSEUS: Gas, was den täglichen Betrieb der Häfen ausmacht: das Laden und Löschen von Ladung, das Verpacken von Ladung und das Befüllen von Containern, das Festmachen und Bugsieren von Schiffen und natürlich alles, was kaufmännis­ch damit verbunden ist, insbesonde­re die Akquise von Kunden, also Reedereien. Die großen Betriebe betreiben zudem ihre eigenen Eisenbahn- und Fuhruntern­ehmen, die die Ladung europaweit weiter transporti­eren. Verwaltet werden die Häfen dagegen in der Regel vom Staat, von Hafenbehör­den. Zu den Ausnahmen zählt zum Beispiel der Privathafe­n in Nordenham. FRAGE: er r s or ! er us "ee #$e so$er %ur%e " %e e s e e er s e &or "! ' s re e , e ( e s re e, er e $!r )o e o er s * +r $$ s re H $e , s er e e HOSSEUS: Das trifft vorrangig die Rheinmündu­ngshäfen, belastet aber das gesamte Verkehrsne­tz. Die Unterbrech­ung der Strecke und die Probleme auf Ausweichst­recken werfen aber ein Schlaglich­t auf den vielerorts wirklich bedenklich­en Zustand der Infrastruk­tur, hier der Bahntrasse­n. FRAGE: ) s s o re -ro e HOSSEUS: Eisenbahn- und Autobahnbr­ücken können nicht voll belastet werden, es gibt Staus und Engpässe im ganzen Bundesgebi­et. Da sind o , s Führt den Seehafenbe­triebe-3erband (ZDS) in Hamburg: Hauptgesch­äftsführer Daniel Hosseus (48)

wir mit unseren Partnern in der Logistik in großer Sorge. Und das Verkehrsau­fkommen in Deutschlan­d wird weiter zunehmen. Die Infrastruk­tur muss aufgewerte­t werden. Sie muss Priorität bekommen. Die deutsche Wirtschaft ist darauf angewiesen. FRAGE: e .o /u eu s #u$ u * e e $!r e H $e er e e HOSSEUS: Ja, generell ist das so, es läuft gut. Auch Niedersach­sens Häfen haben im ersten Halbjahr kräftig, um acht Prozent, zugelegt. Aber man muss sich die einzelnen Häfen und die jeweiligen Ladungsart­en genauer ansehen. Dann gibt es schon Unterschie­de. FRAGE: ) s s

eru s HOSSEUS: Die Zahl ist in deutschen Häfen dieses Jahr in etwa stabil. Aber da der Containeru­mschlag an der Nordsee insgesamt wächst, reicht diese Stabilität nicht: Derzeit verlieren wir Marktantei­le an Antwerpen und Rotterdam. FRAGE: ) e

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HOSSEUS: Die Zufahrten zu unseren Häfen, die Infrastruk­tur, muss besser werden. Konkret gehören zum Beispiel die Fahrrinnen-Anpassunge­n von Ems, Weser und Elbe dazu. Ändert sich nichts oder geht das zu langsam, verlieren unsere Hafenbetri­ebe Kunden. Wir sind aber noch bei einem zweiten Punkt schwer im Nachteil: Bei der Einfuhr von Gütern über deutsche Häfen muss der Importeur die Einfuhrums­atzsteuer auslegen, bei den Niederländ­ern und Belgiern nicht. Das kostet richtig und ist hausgemach­t. Da hat der deutsche Fiskus wirklich Nachholbed­arf. FRAGE: &o %ur $r s ru ur* 1s o s o

e e o es H $e o %e u e 'u es er e rs e e *** HOSSEUS: Ja, die Pläne liegen bereit. Und das Geld ist auch vorhanden, die Mittel wurden aufgestock­t. Das Problem ist: Die Planungsph­asen sind viel zu lang. Anlässlich der Bundestags­wahl fordern wir für die gesamte Planung bei Land und Bund – für Autobahnba­u, Wasserstra­ßen und Eisenbahn e – deutlich mehr Personal. Die Kapazitäte­n sind in früheren Jahren zu stark abgebaut worden, sie reichen aktuell vorn und hinten nicht. FRAGE: )o e "e

e , e re HOSSEUS: Das Planungs- und Umweltrech­t – einschließ­lich Interessen­ausgleich – muss deutlich beschleuni­gt werden. Schauen Sie sich doch die Elbvertief­ung an. Der Streit läuft seit 15 Jahren, und es gibt noch immer nicht endgültig grünes Licht. Betroffene wie unsere Hafenbetri­ebe benötigen aber Planungssi­cherheit, für ihre eigenen Standorte und Investitio­nen. Ein erster Schritt ist ein Bericht der Bundesregi­erung zur Planungsbe­schleunigu­ng. Das sollte jetzt umgesetzt werden. FRAGE: &o %u e e re + e 2 " $$e so e u e $reu er er e * er 3$ er s s 4 !ss 5& 6 7ue$ e ur er r e * ) ru es eu s e re H $e er e e o e es o # re 5& + s e e HOSSEUS: Wir meinen, dass die Verantwort­ung bei den Behörden liegt. Zurzeit lohnt sich die Investitio­n für Privatbetr­iebe nicht, die Kosten sind zu hoch. Im Betrieb mit LNG gibt es aber Möglichkei­ten, etwa mit Tankwagen. FRAGE: e H#$e sse " $$e s # re ese u$e , u " ro $!r e u$e e 'er e %u e $er * ) ru % $e e

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e er o e es #$ * HOSSEUS: Das könnte es sein. Aber in Deutschlan­d wird auf solchen Strom die politisch vorgegeben­e EEG-Umlage fällig. Die führt zu einer deutlichen Verteuerun­g. Wir wissen von Kapitänen, die im Ausland Strom aus dem Landnetz nehmen, in Deutschlan­d aber nicht. Es ist unattrakti­v. Und so läuft der Hilfsdiese­l mit seinen Emissionen. Auch hier muss der Staat ran. Die EEGUmlage für Landstrom muss abgeschaff­t, zumindest aber abgesenkt werden. e e

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BILD: ZDS
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BILD: MESTEMACHE­R

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