Nordwest-Zeitung

Der Partner als Übersetzer im Kreißsaal

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- VON JULIA KIRCHNER

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FRAGE: Sind Frauen heute eher über- oder uninformie­rt, was die Geburt angeht? FRIEDRICH: Beides. Es gibt diejenigen, die sehr viel lesen und sich damit beschäftig­en. Und dann gibt es diejenigen, die ein bisschen informiert sind, die eigentlich­e Geburt aus Angst aber verdrängen – nach dem Motto: Das haben andere vor mir auch schon geschafft. Oft sind es Letztere, bei denen die Geburt dann nicht wie gewünscht abläuft. FRAGE: Frauen haben Selbstzwei­fel, wenn ihr Kind per Kaiserschn­itt auf die Welt kommt. Gibt es den Druck, eine perfekte Geburt zu erleben? FRIEDRICH: Zunächst einmal: Was für die einen eine schöne Geburt ist, wäre es für jemanden anderen vielleicht nicht. Da gibt es große Unterschie­de. Wichtig wäre, dass sich die Frauen einmal Gedanken darüber machen, was sie sich wünschen und was möglichst nicht – Stichwort Geburtspla­n. Aber gleichzeit­ig ist es wichtig, dass sie dann auch wieder lockerlass­en können und im Hinterkopf behalten: Es kann auch alles anders kommen. FRAGE: Welche Rolle spielt der Partner bei dem Ganzen? FRIEDRICH: Eine unglaublic­h wichtige. Der Partner kann für die Frau sprechen, zwischen Eine ruhige Kugel schieben: Damit bei der Geburt 0ür Mutter und Kind alles rund läu0t, ist auch der Partner ge0ordert.

ihr und dem Klinikpers­onal übersetzen. Deshalb ist es so wichtig, dass die Frau ihrem Partner genau sagt, was sie möchte und was nicht. Eine Geburt gemeinsam durchgesta­nden zu haben, ist außerdem wahnsinnig verbindend und stärkend. FRAGE: Und wenn der Partner nicht dabei sein will? FRIEDRICH: Dann kann man ihn nicht zwingen. Frauen können sich während der Geburt

nicht entspannen, wenn sie das Gefühl haben, sie müssen auch noch auf ihren Partner aufpassen. Dann ist es mir lieber, sie bringen eine Freundin, Schwester oder Mutter mit. FRAGE: Was kann man tun, wenn eine Geburt nicht so verlaufen ist, wie man es sich gewünscht? FRIEDRICH: Zum Beispiel den Geburtsber­icht im Krankenhau­s anfordern und mit seiner

Hebamme durchsprec­hen. Die Berichte müssen 30 Jahre aufgehoben werden, Frauen haben also auch noch nach Jahren die Gelegenhei­t dazu. Darüber zu sprechen, nimmt vielen den Druck: Ich hätte etwas anders machen müssen. FRAGE: Obwohl es noch nie so viele Informatio­nen wie heute gab, fällt es anscheinen­d vielen Frauen schwer, ihrem Körper zu vertrauen, dass er die Geburt

schon meistern wird. Wie kommt das? FRIEDRICH: Das fängt schon in der Schwangers­chaft an. Früher waren die Frauen „guter Hoffnung“, heute wird gemessen und gescreent. Und je genauer man guckt, umso mehr findet man natürlich auch. Das müssen keine schlimmen Dinge sein, verunsiche­rn aber. Viele Frauen stehen deshalb emotional auf der Bremse.

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DPA-BILD: CHRISTIN KLOSE

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